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Monat: November 2011

Cuervos Erinnerungsschübe II

Die Klingen prallen aufeinander, das Mondlicht spiegelt sich darauf. Er stockt, als er den Gegner erkennt. Versteht, warum es die ganze Zeit nach Magie gerochen hat. Der Blick seines kleinen Bruders ist hart geworden über die Jahre. Zielstrebigkeit liegt im Blick des Bruders, ein wenig Stolz auf den kleinen Bruder rührt sich in ihm.

„Was ist, warum zögerst du?“, Wut liegt in der Stimme des kleinen Bruders. „Du hast soviele von uns vernichtet, da wirst du bei mir doch jetzt keine Ausnahme machen.“

Er geht einen Schritt zurück und senkt die Waffe: „Du bist groß geworden.“

Cuervos Erinnerungsschübe

Sein Blick gleitet über die Leichen vor dem chinesischen Palast. Ihr Blut klebt überall an ihm, es riecht nach Magie. Erst jetzt, wo er wieder darüber nachdenkt kommt sein Verfolger hinter dem Versteck hervor. Langsam wendet er sich diesem zu und blickt in dessen entsetztes Gesicht. Die zwei sprechen altes japanisch miteinander.

„Bruder! Warum hast du das getan?!“, sein Verfolger kommt näher. Er ist unbewaffnet und scheint außer Atem zu sein. Der Mond beleuchtet hell sein Antlitz. Nur schwer kann er dem Drang wiederstehen seine Aufregung mittels des Fluches noch zu verstärken, also blickt er ihn einfach an.

Rage

Haarscharf rauschte die Faust an seinem Gesicht vorbei und krachte in die Wand hinter ihm, sodass diese erbebte. Betonsplitter stoben daraus und hinterließen ein gefährlich aussehendes Loch in der Wand. Wäre sein Schädel noch dazwischen gewesen, wäre das fatal gewesen. Die zweite Faust war bereits im Schlag, als Niklas sich bereits unter seinem Gegner hinweg duckte und seinen Körper gegen die Beine des Brujah warf. Das Dauerknurren des Kainits verstummte für einen Moment und dann krachte er zu Boden. Niklas pumpte noch mal Blut und versenkte den Eispickel im Schädel des rasenden Brujah, während er auf ihm saß. Doch trotz dessen, dass der Brujah das Metall durch die Augenhöhle bis zu seinem Hirn spüren musste, schoss seine Faust wieder nach vorn.

Jagd

„Bleib stehen du Bastard!“, schrie Niklas dem Vampir hinterher während er sich wieder aufrappelte. Seine Brust schmerzte, die Krallen des Gangrel hatten ihn voll getroffen. Es hatte gereicht, um ihn von den Füßen zu holen – mehr hatte der Vampir aber auch nicht gewollt. Er nutzte diese Möglichkeit zur Flucht. Niklas sprang ihm hinterher während er sich beschleunigte, seine Vitae in Geschwindigkeit verwandelte und anschließend über die Mülltonnen sprang, die der Gangrel bei seinem Lauf durch die Häuserschluchten umriss, um Niklas aufzuhalten.

Zorn

Dumpf hallte das Gelächter nach. Niklas öffnete die Augen, spürte die Eckzähne auf seiner Unterlippe und das nur langsam verebbende Tier in ihm. Etwas an seinem Hals brannte, seine kalten Finger fühlten über das Halsband, welches sich in sein Fleisch geschnitten hatte. Dieses Lachen hörte einfach nicht auf, also drehte er den Kopf in die Richtung, aus der es kam.

Sascha grinste ihn an und spielte mit dem kleinen Gerät zwischen seinen Fingern. „Na, hast dus jetzt kapiert?“ Niklas versuchte Erinnerungsfetzen zwischen dem roten Schleier aus zu machen. Es verursachte Kopfschmerzen – wie oft war er schon in Raserei gefallen? Dieses Ding in Saschas Hand sowie das Halsband mussten etwas damit zutun haben, soviel bekam er gerade noch auf die Reihe.