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[Gruppe 3] Nightmare before Mission

Stimmung

Niklas hastete über die Straße, vor dem Club waren schon etliche Personen versammelt, die auf den Gig warteten. Er klappte den Kragen des Mantels hoch und zog den Kopf ein, als er sich irgendwie hindurchdrängte, um schließlich einen Schlenker an dem Gebäude vorbei zum Hinterausgang zu machen. Die Zeit drängte, er musste das erledigen, bevor er selbst oder Markus hier auftauchen würden. Unter keinen Umständen durfte er sich selbst begegnen. Außerdem wollte er damit durch sein, bevor der Club in Flammen aufging.

Niklas stand vor der Hintertür und hielt für einen Moment inne. Kai müsste auf jeden Fall da sein, er war immer einer der Ersten und ging als Letztes. Er war es wirklich Wert. Aber würde er dann nicht in dieser Welt fehlen? Genauso wie Markus? Niklas seufzte. Sein Ebenbild hier würde viel größere Verluste erleiden als er selbst – und er war auchnoch der Grund dafür. Zweifel kamen ihm auf, die ganze Operation war absurd.

„Hey, Niklas. Was machst du denn hier so früh?“, Niklas fuhr erschrocken herum und blickte zu Raziel hinab, die mit geschmeidigen Bewegungen näher kam. Sie setzte ein gekonnt gespieltes, verführerisches Lächeln auf. In ihrem Blick war etwas lauerndes, als Niklas bewußt wurde, dass er heute die Beute war, stieß er bereits mit dem Rücken gegen die Tür hinter sich. Sie war gefährlich nah an ihm dran, legte ihre kalte Hand auf seine Brust und wanderte mit dieser hinauf zu seinem Hals.

„Seis drum.“, hauchte sie, „das macht die ganze Sache einfacher.“ Sie entblößte ihre Fangzähne, was Niklas einen ordentlichen Adrenalinschub verpasste. Er bäumte sich gegen ihren stählernden Griff um seinen Hals auf. Raziel bedachte das mit einem amüsierten Lächeln und drückte weiter zu, sodass sie ihm die Luft abschnürte, seine nun folgenden Hiebe wehrte sie beiläufig mit der anderen Hand ab. Schließlich machte sie einen Satz, klammerte sich mit ihren Beinen an seiner Hüfte fest und bog seinen Kopf wir ein Streichholz zur Seite weg. Ein erschrockener Atemstoß später schoßen ihre Fangzähne wie heiße Dolche in seinen Hals. Der Kampf um die Beherrschung war sehr schnell verloren und so rutschte Niklas seitlich gegen die Wand, während sie seinen ganzen Lebenssaft austrank. Es wurde kalt und dunkel, er starb…

Niklas riss die Augen auf, Schweiß war auf seiner Stirn. Er brauchte ein paar Augenblicke um zu realisieren. Er schmeckte sein Blut und legte ein paar Finger an die Lippen. Als er sie berührte, zuckte er innerlich zusammen. Da war nicht nur Blut, da waren auch Fangzähne, mit denen er sich selbst gebissen hatte. Mit der anderen Hand wischte er sich den Schweiß von der Stirn – auch diese war nun blutverschmiert. Niklas Augen weiteten sich und er fluchte laut.

Es war dunkel im Raum, aber er war noch immer bei Tarot. Jemand setzte sich neben ihn aufs Bett und strich ihm durchs Haar. Er hob den Blick, Spice lächelte ihn an. Sie griff nach seiner Hand und lutschte ihm das Blut vom Finger, kam rasch näher, um sich auch an seinen Lippen zu nähren. Niklas hob die Hände und wollte sie wegdrücken. Sie hob den Kopf kurz, dieses Mal mit ausgefahrenen Fangzähnen und sprach: „So machtvoll, ich werde dich vollends in mir aufnehmen.“

Anschließend verbiss sie sich in seinem Hals und trank seine Vitae. Er spürte erneut, wie die ganze Energie aus ihm herausfloss, wieder ein stählernder Griff, der ihn wehrlos machte. Niklas fletschte die Zähne und spie irgendetwas zwischen einem rolligen Gurren und einem zornigen Knurren aus. Alles half nichts, sie fraß seine Seele….

„AAAAAAAAAAAAAAAAAHHHHHHHHHHHHHHHHHH!“, Niklas saß senkrecht im Bett. Er war völlig durchgeschwitzt, sein Atem ging schnell und das Adrenalin versetzte ihm ein schlechtes Gefühl im Magen. Hastig schaute er sich um und fuhr mit der Zunge über seine Eckzähne. Es war noch Tag, draußen zwitscherten ein paar Vögel. Spice lag seelenruhig auf dem Bett neben ihm. Hastig fuhr Niklas sich über das Gesicht und durch die Haare, hielt mit den Händen am Kopf für einen Moment inne, darauf wartend, dass seine Atmung sich einigermaßen beruhigte.

„FUCK, FUCK, FUCK!“, er drehte sich seitlich vom Bett runter, sodass seine Füße den Boden berühren konnten. Dann ließ er den Kopf in die Hände sinken, leicht vorgebeugt sackte er etwas in sich zusammen und kniff die Augen zusammen. Er zitterte am ganzen Leib.

Er verharrte einige Zeit in dieser Position – bis er sich wieder beruhigen konnte. Erst dann erhob er sich gänzlich, ging um das Bett herum und wollte Spice wieder richtig zudecken. Er runzelte die Stirn, als er den Holzpflock sah, den sie in beiden Händen auf der Brust ruhen hatte. Bevor er sie zudeckte, nahm er den Holzpflock. Nachdem er seine Hose wieder angezogen hatte, steckte er das Holz zwischen Gürtel und Hose. Sein nächstes Ziel war das Bad.

Auf dem Flur begegnete er kurz Claudia mit ihrem Baby. Sie hob beide Augenbrauen: „Du siehst aus, als wärest du einem Geist begegnet.“

Doch Niklas reagierte nicht und zog die Badezimmertür schnell hinter sich zu. So laut, dass Claudia zusammenzuckte.

Published inRollenspiel-Storys

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