Zum Inhalt

[Gruppe 3] Verzweiflung

Spank fuhr sich über seine Ohrspitzen und seufzte. Es war lange her als er die Beherrschung dermaßen verloren hatte und es kam was kommen  musste: Die OHren liefen leicht spitz zu, noch ein paar Rasereien und sie würden vollends die Fledermausform annehmen. Seis drum.

Er blickte zurück auf das Gebäude von Tarot, legte eine Hand an den ersten Baum dieses Waldstücks. Das Elysium in allen ehren, aber er wollte nicht zu nah an den anderen übertagen. Nicht mit dem Teufel im Nacken. Spank wandte sich ab und machte ein paar Schritte in das Waldstück hinein, hier sollte sich doch ein geeignetes Plätzchen finden um in Ruhe den Tag unter der Erde zu verbringen.

Spank machte einen ausgedehnten Spaziergang und nutzte die letzten Minuten Dunkelheit um seine Gedanken zu ordnen.

Stimmung
Es goss in Strömen, was die brennenden Fahrzeuge allerdings nicht so recht löschen wollte. Das Benzin war überall verteilt und so hatten die Vampire Mühe, nicht ausversehen in eine Feuerlache zu treten. Einer der Brujah des Sabbats warf ihnen gar einen Transporter entgegen. Die Gruppe Gangrel versank im Boden, die anderen retteten sich mit Geschwindigkeit oder einem beherzten Sprung über den Metallklotz, der die von Blut und Benzin getränkte Straße noch mehr aufriss.

Spank kam in einem Regen aus Schlamm wieder aus der Erde geschossen und verwandelte sich noch im Flug in seine Wolfsgestalt. Während der Stoßtrupp des Sabbats weiter mit Fahrzeugen um sich schoß, konnte er die Gruppe Assamiten erahnen, die sich gerade um das Schlachtfeld schlich um ihnen in den Rücken zu fallen. Mit einem beherzten Sprung erklommt er die Spitze des zerborstenen Führerhauses der Transporters. Kaum oben angekommen stieß er ein  langgezogenes Jaulen aus, er pumpte Blut um die Stärke dessen zu erhöhen. Trotz oder vielleicht gerade deswegen, wurde der Ruf durch Los Angeles getragen.

Es krachte vor Spank, ein Auto zerbog sich in der Mitte, welches ihn hätte treffen sollen. Doch der Muskelberg vor ihm fungierte als gutes Schutzschild. Diego warf den Wagen zurück in die Sabbathorde ohne mit der Wimper zu zucken, schnappte sich den Wolf und hechtete den Transporter  wieder  hinab. Kurz darauf fanden sie sich hinter einer Mauer aus umgeworfenen Wagen wieder und hielten dort die Stellung.

Spank hatte sich mittlerweile wieder verwandelt und schaute in die Runde, nachdem er einen kurzen Blick in den Himmel geworfen hatte. Davids Krallen tropften von Blut und er wanderte hin und her, die Aufmerksamkeit voll auf die Angreifer gelegt. Das Tier war greifbar, das ihn beherrschte. Den anderen Vampiren ging es ähnlich. Nur der Toreador war die Ruhe selbst und lud die Armbrüste nach.

„Hey, Kid.“, sprach Spank David an. Dieser reagierte nicht sofort, nur ein kurzer Blick.

„Konzentrier dich nicht nur nach vorn, sonst wirst du von hinten erschlagen.“, David winkte ab und schaukelte seinen Körper hin und her, um besser sehen zu können was der Sabbat da  vorne trieb. Diego hingegen hatte das letzte heile Handy am Ohr und telefonierte, sein Blick war aufmerksam in den Rücken der Gruppe gerichtet. Wäre nicht das erste mal, dass er sich  mit Assamiten anlegt.

Sanchés, der Toreador bemerkte: „Mío príncipe, wir sitzen hier in der Mausefalle.“

Spank nickte: „Du hast Recht, allerdings sind unsere Chancen größer, wenn wir zusammen bleiben. Die Dunkelheit hat heute fiele Fänge in sich. Die da vorne sind nur das Ablenkungsmanöver.“ Für so blöd hielt nichtmal Sanchés den Sabbat, nur mit  doppelter Mannstärke gegen die Camarillagruppe anzugehen und er reichte die nächste geladene Armbrust weiter.

„¡ojo!“, rief der Gangrel Primogen aus. Kurz darauf krachte es in die Autowand, flammen stoben nach oben. Ein Feuerball! Diego sprach aus was Spank dachte: „Tremere!“
Sanchés fluchte und das hatte bei ihm schon etwas zu sagen. Dann legte er mit der Armbrust an, beinahe zeitgleich mit vier weiteren Vampiren. Spank sprang auf, als er einen Schemen aus den Augenwinkeln bemerkte und rammte dem vermummten Assamiten die Klauen in den Hals.

„Diesen Wichser mach ich platt!“, David sprang über die Automauer ohne nachzudenken und preschte wohl zu dem Sabbattremere vor. Spank sah schon den ersten Kopf an  ihm vorbeirollen, es war sein Primogen. Die fünf Attentäter nahmen seine Mitstreiter außeinander. „KID, ¡oye!“, brüllte Spank David hinterher, während seine Fangzähne zum Vorschein kamen.

Haarscharf entging er der Klinge, die seinen Hals durchtrennen sollte. Wieder war es Diego, der ihn rettete, indem er dem Assamiten den Schädel vom Hals schlug: „Wir müssen hier weg!“, brüllte der Brujah. Er wusste, wann der richtige Zeitpunkt war um sich zurück zu ziehen. Es dauerte nur wenige Augenblicke, bis Spank seine Begleiter fast ausnahmslos in mehreren Stücken oder gar schon in Asche auf dem Boden liegen sah.

Etwas in ihm brüllte vor Zorn, doch das einzige was er herausließ war der Schwall heißen Blutes, der ihm nun die  Sicht nahm. Das machte den bevorstehenden Kampf mit den Assamiten nicht  wirklich leichter. Diego war bei ihm und deckte seinen Rücken, aber die Situation war beinahe auswegslos. Die Attentäter waren bereits wieder in die Dunkelheit gehuscht und warteten nur auf den richtigen Augenblick um vernichtend zuzuschlagen.

Stimmung
Spank schloss die Augen, welche ihm im Moment sowieso nur eine schlechte Hilfe waren. Es war still, zu still, das einzige worauf er sich jetzt noch verlassen konnte war sein Geruchssinn, das war deutlich zu wenig für die Blutjäger. Er öffnete die Augen wieder und wischte das Blut daraus fort. Einer der Assamiten spazierte gerade auf ihn zu, die beiden Säbel angriffslustig nach vorne gereckt. Nicht verwunderlich, dass er im Angesicht des sicheren Sieges doch noch etwas Ehre zeigte.

Spank fletschte die Zähne angriffslustig, doch es war mehr eine Abwehrhaltung die er einnahm, die Krallen als Schutzschild. Vor Diego tauchten weitere zwei Vampire auf, seine Erscheinung schien ihnen etwas mehr Respekt einzuflößen. Ohne zu warten, machte der Assamit einen Satz auf Spank zu – hören konnte man sie sowieso nicht mehr, einekleine Chance auf….

Der Boden bebte, als der riesige Gargyle landete, Splitter der Straße flogen umher, doch das Krachen, was er dabei normalerweise verursachte, blieb aus. Der Assamit ließ sich nicht beirren und führte einen gezielten Schlag schräg auf Spanks Hals aus. Er war schnell und der Gangrel sah sich schon kopflos, aber soweit kam der Araber nicht – mit einem Flügelhieb des Gargylen wurde er niedergeschmettert.

„Na endlich Verstärkung.“, maulte Diego bevor er Spank nahm und in die höhe katapultierte. Oben wurde er von steinernden Krallen aufgefangen, während die anderen Gargylen wie Raubvögel auf die Assamiten niedersausten und sie auseinander nahmen. Spanks Flugrichtung ging vondem Schauplatz weg, das geflügelte Wesen drehte ab, um ihn in Sicherheit zu bringen. Sein Ruf war erhört worden, aber die Verluste waren groß. Spanks Augen suchten den Boden ab, solange er noch etwas von dem Chaos sehen konnte. Hinter der Autowand brannte es Lichterloh, die Hölle auf den Straßen Los Angeles.

„Ich hab ihm gesagt er soll bei uns bleiben…“, sprach er mehr zu sich selbst. Die Gargyle flog einen weiteren Bogen, sodass der Kampfplatz aus seinem Sichtfeld verschwand: „Dann hätten die Assamiten ihn jetzt vernichtet.“

„Nein… er ist gut ausgebildet…. vielleicht hätten wir noch mehr retten können….“, sprach er niedergeschlagen.

Spank blickte gen Himmel, als die Dämmerung ihn umfing. Dann wanderte sein Blick auf die linke Handfläche, auf der das Symbol eines Tigers eingebrannt war. Die Brandnarben heilten einfach nicht weg.

„Es hat sich nichts geändert…“, er schloss die Augen und versank im Erdboden.
_______________
mío príncipe = mein Prinz
¡ojo! = Achtung! / Vorsicht!
¡oye! = Nein! / Na hör mal!

Published inRollenspiel-Storys

Schreibe den ersten Kommentar

    Schreibe einen Kommentar

    Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert