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[Huan] Hinc illae lacrumae!

Stimmung
Das Spiel unserer Körper war vollendet. Ihre weiche warme Haut kitzelte mich. Die Lippen hinterließen brennende Küsse voller Leidenschaft, Lust und Gier auf meiner Haut und ihre Zähne gruben sich ein weiteres Mal in meinen Hals, so wie sich meine Fänge in den Ihren bohrten. Wieder drang ich in sie ein und wieder spürte ich dieses Herrliche Gefühl von Verlangen, Lust, Gier und einem seltsamen Gefühl gleichzeitig das Richtige und das Falsche zugleich zu tun. Aber Spice war unbeschreiblich und der Biss versetzte mich in Hochstimmung. Nach einer schieren Ewigkeit der Versuchung und des Stillens der Gier lies sie von mir ab. Sie rollte von mir herunter und leckte als letzte Geste die Bisswunden an meinem Hals zu. Ich tat dasselbe mit den Ihrigen und in ihrem Gesicht spiegelte sich das erste Mal nicht dieser fordernde Blick, sondern ein Zufriedener satter Blick wieder. Ich seufzte glücklich, denn ich hatte ihr das gegeben was sie begehrt hatte und ich hatte bekommen was ich wollte…oder?

Meine Gedanken schweiften ab, während Spice die Augen wieder geschlossen hatte und ihren Arm auf meine Brust gelegt hatte. Ich spürte ihre warme Haut auf meiner Brust und roch ihren Duft, selbst püber das Blut hinweg was nun wieder an unseren Körpern haftete. Der Geruch erinnerte mich an eine andere Begebenheit.

Tamara wie sie mit dem Rücken zu mir gesessen hatte und mich dann entsetzt angesehen hatte. Kurz nachdem Spank mich zum Vampir gemacht hatte. Mein Tier hatte ihr Blut durch die Haut hindurch gerochen. Ich hatte mich beherrscht. Hatte ihre Haare gesehen, ihr Gesicht. Die leicht rot geschminkten Lippen und die dunkel nachgezogenen Lider. Ich liebte sie…und ich liebte Spice…ich hatte sie wieder betrogen…aber ich liebte Spice? Konnte das wirklich Betrug sein?

Ja es war Betrug. Betrug an meinem Herzen und noch mehr Betrug an Tamara. Plötzlich hielt ich es keine Sekunde länger mehr neben Spice aus. Ich musste raus aus dem Zimmer. Irgendwoanders hin.

Mein Körper bewegte sich beinahe ohne mein zutun. Ich legte vorsichtig Spice Hand neben mich und stand auf. Zog mir meine Hose wieder an und auch meine Jacke, die sie mir diesmal nicht gelassen hatte. Anschließend verließ ich fast fluchtartig das Zimmer. Draußen, lief ich den Gang entlang Richtung Treppe aber schon nach wenigen schnellen Schritten, verlangsamte sich mein Gang wieder und meine Gedanken begannen zu wirbeln.

Ich liebte Tamara…und ich würde sie auch immer lieben. Spice hatte mir den Kopf verdreht und nun begehrte ich nicht nur sie, sondern auch Raziel und Muna. Ich konnte mir diese Gefühle nicht erklären, denn sie waren nie mein Typ gewesen und ich wusste doch das sie anderen Männern mehr bedeuteten, als mir. Wieso wollte ich sie dann? Schon bei raziel konnte ich mich kaum zurückhalten. Aber ich liebte Tamara und Spice…ich begehrte…Muna und Raziel. Würde ich nun jede Frau begehren? Was würde passieren, wenn ich andere weibliche Wesen traf?

Inzwischen war ich auf halber Treppe nach oben stehen geblieben. Mit meiner Hand stützte ich mich an der Wand ab, mit der anderen fasste ich mir an den Kopf. In ihm schwirrten meine Gedanken und zeigten mir Abwechselnd Bilder von Spice, Tamara, Muna und Raziel. Dabei wollte ich nur Tamara lieben. Nur ihr gehörte ich!

„Jetzt nicht mehr. Nun gehörst du Spice!“

Die Stimme des Tiers in meinem Inneren war leise aber grollend. Sie hallte durch meine Gedanken und riss den Bilderstrom ab.

„Aber ich liebe Beide!“

„Du kannst nur eine von Beiden haben. Entscheide dich!“

„Nein! Das kann ich nicht!“

„Du Musst!“

„Wiklich?“

„Ja!“

Meine Blick färbte sich Rot, als sich meine Augen mit blutigen Tränen füllten. Ich konnte mich nicht entscheiden. Unmöglich.

„Entscheide dich!“

„Nein!“

flüsterte ich und glitt zu Boden. Der Pflock, den Spank mit gegeben hatte rutschte mir aus der Tasche und landete mit einem leisen „plock“ nneben mir auf der Treppenstufe. Mein Blick wand sich dem Holzschaft zu und meine Hand griff beinahe automatisch danach. Durch den roten Tränenschleier betrachtete ich den Pflock und drehte ihn leicht in meiner Hand.

„Nein das wirst du nicht tun!“

Das Tier brüllte auf. Es wollte nicht eingesperrt werden und der Pflock war der Schlüssel für die Zellentür. Ein Lächeln huschte über mein Gesicht.

„Warum nicht?“

Meine Stimme war nur ein Flüstern aber das Biest bäumte sich auf und warf sich mit voller Kraft gegen meine Gedanklichen Barrieren. Sie erbebten und meine Hand zitterte aber ich hielt den Pflock eisern fest.

„Warum nicht?“

flüsterte ich erneut und das Tier brüllte wieder auf. Es wusste genau was ich vor hatte. Es kannte meine Gedanken, meine Geheimnisse und alle mein Vorhaben. Ich wusste es würde nicht allzuleicht zulassen was ich plante. Immer noch lächelte ich und hob den Pflock. Eine Hand hielt mein Handgelenk davon ab. Oder besser eine Klaue. Als ich aufblickte saß vor mir eine riesige Krähe mit einem seltsam deformierten Schnabel, der sich zu einem Grinsen verzog, als ich in seine rotglühenden Augen sah.

„Das wirst du nicht tun!“

Mein Lächeln erstarb nicht aber ich fletschte trotzdem meine Reißzähne.

„Du kannst mich nciht abhalten!“

„Doch! Du musst dich entscheiden!“

„Ich kann aber nicht!“

„Doch!“

„Nein!“

„Doch!“

„ICH KANN ABER NICHT!“

schrie ich. Vor meinem Inneren Auge begannen wieder Bilder zu erscheinen.
Spice
Tamara
Raziel
Muna
Spice
Raziel
Tamara
Muna
Tamara
Spice
Raziel
Muna
Muna
Raziel
Tamara
Spice
Spice
Tamara
Muna
Raziel
Tamara
Spice
Spice
Tamara
Spice
Spice
Spice

Ich schlug die Hände vor die Augen. Immer noch blutige Tränen weinend hob ich den Pflock und richtete ihn auf meine Brust.

„NEIN!“

„ICH KANN NICHT MEHR!“

Mein Schrei hallte nicht nur durch die Gänge, sondern auch durch meinen Kopf und das Tier verschwand. Der Pflock raste auf das Herz zu und durchbohrte es.

Der Schmerz war unbeschreiblich aber er löschte die Bilder aus und mein letzter Gedanke, bevor alles verschwamm war:

„Endlich keine Fehler mehr machen.“

Published inRollenspiel-Storys

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