Zum Inhalt

[Huan] Nacht vom03.06 – 04.06 Leti mille repente viae.

Stimmung
Ich versuchte aufzustehen, nachdem ich durch die Tür gebrochen war, aber irgendetwas hielt mich davon ab. Etwas das auf mir saß. Ich spürte warmen Atem im Nacken und dann die Stimme von Spice.

Hey pass doch auf. Du hast da viele Splitter in der Wange und einen ganz großen im Bein.“

„Hm was? Spice? Was machst du da?“

Dir die Splitter rausziehen, die du in der Wange hast!“

Sie zog mir einen Splitter nach dem anderen aus der Tauben Wange und dann glitten ihre Finger über meine Lederhose.
„Wie kriegt man das Ding auf?

„Spice das ist eine ganz normale Motorradhose. Die hat den Reißverschluss an der Bauchseite.“

Ich kenne mich doch mit solchen Sachen nicht aus.“

Jetzt half sie mir mich um zudrehen, denn der Splitter im Bein, machte mein ganzes Bein taub und unbeweglich. Sogleich begann sie die Hose zu öffnen. In meinen Gedanken begann es zu arbeiten…

„Spice? Du musst die nicht aufmachen? Zieh einfach den Splitter raus!“

Ihre Finger nähern sich wieder meinem Gesicht und mit einem Ruck zieht sie den letzten Splitter aus meiner Wange.

„Au, was sollte das?“

Na, wenn du so ungeduldig bist.“

Anschließend leckte sie über die kleinen Wunden und irgendetwas begann in mir zu klingen.

„Spice? Du brauchst das nicht abzulecken. Bei dir schließt sich das nicht einfach.“

Sie machte trotzdem weiter und ich sah ihren Blick. Er war fordernd. Irgendwie gar nicht so wie ich Spice letzte Nacht erlebt hatte, als sie mit mir gesprochen hatte.

„Spice was…hmmmm“

Ihre Lippen versiegelten die Meinen und ich wurde leicht zu Boden gedrückt. Ich versuchte sie weg zuschieben, aber sie saß so unglücklich auf mir das ich nicht genug Kraft aufwenden konnte, um sie von mir herunter zu befördern. Ihre Lippen verließen die Meinen und fuhren tiefer zu meinem Hals. Dann spürte ich eine unglaubliche Welle der Entspannung durch meinen Körper gleiten, die sich sehr schnell verstärkte. Die nächsten Minuten sind mir nicht mehr wirklich in Erinnerung. Ich spürte den warmen Körper von Spice an meinem. Fühlte wie sie mein Blut saugte und auch in mir begann sich der Hunger zu regen. Ich schlug meine Fangzähne instinktiv in sie hinein und schmeckte ihr köstliches Vitae. In meinem Kopf legte sich ein Schalter um. Spice war ein Vampir. Aber in diesem Moment, war die Erkenntnis unwichtig. Ich war vollkommen in dem Spiel unserer Körper gefangen. Ihr warmer Leib an meinem, ihre Bewegungen synchron zu den Meinen, das Spiel war unbeschreiblich und ich genoß jede Sekunde. Viel zu früh ergoß sich das Blut aus mir in sie. Aber wieso aufhören? Ich fühlte keine Erschöpfung.
„Was macht ihr beide denn da? Spinnt ihr?“

Stimmung

Das war Munas Stimme. Sie stand in der Tür und war sichtlich erregt.

„Seit ihr total bescheuert? Niklas ist schon am Boden, was glaubt ihr macht er, wenn er das rausfindet? Und du zieh dir endlich was an!“

schrie sie mich an. Ich beeilte mich darauf meine Hose wieder hochzuziehen und meine Lederjacke wieder über zuwerfen. Was gar nicht so leicht war weil Spice an mir hing. Ich humpelte trotzdem langsam Richtung Tür, denn Muna sah wirklich wütend aus. Als ich an Muna vorbeiging löste sie Spice von mir und hielt sie im Zimmer zurück. Erst dann schloss sie die Tür. Ich wusste das hier irgendwo das Bad war und ich wollte mir das Blut abwaschen, was überall an mir klebte und außerdem hatte ich immer noch diesen Splitter im Bein, der es fast unmöglich machte zu gehen. „Leise fluchend klopfte ich an der Badezimmertür, allerdings kam von drinnen kein Ruf, sondern es legte sich eine Hand von hinten auf meine Schulter.

„Verpiss dich!“

Das war Markus Stimme. Ich drehte mich herum und sah ihn fragend an.

„Verpiss dich habe ich gesagt!“

Ich wusste wie stark er war und hatte keine Lust mich mit ihm anzulegen. Ich ging ins angrenzende Zimmer. Ich hatte Hunger. Das Liebesspiel hatte mich viel Blut gekostet. Ich ging zum Kühlschrank und nahm mehrere Blutbeutel heraus. So Erst, als ich den ersten Biss merkte ich das mein Biest seltsam ruhig war. Sein Schrei hörte sich irgendwie leiser an. Nicht so gierig wie sonst. Erst, als ich satt war setzte ich mich auf das Bett und griff nach dem Pflock in meinem Bein. In diesem Moment hörte ich Markus von draußen rufen.

„Mach die Tür auf!“

„Sie ist nicht einmal abgeschlossen!“

Trotzdem stand er kurze Zeit später mit der Tür in der Hand im Zimmer und lies diese dann auch achtlos fallen. Mit wenigen schnellen Schritten war er bei mir und ergriff mich am Hals.
„Also was sollte das du Wichser?“

„Hä? Wovon redest du überhaupt?“

Seine Faust raste auf meinen Kopf zu und schmetterte mich in den Boden. Mein Körper war allerdings widerstandsfähiger als der Boden, weswegen er sich dann auf mich setzte und begann meine Knochen mit seinen Fäusten zu feinem Mehl zu zermahlen. Ich spürte die Schläge aber wehren konnte ich mich nicht. Ich spürte wie mein Körper langsam zu Brei wurde, konnte mich nicht mehr bewegen aber ich hielt aus. Irgendwann hörte er auf. Ich blieb liegen. Versuchte herauszufinden, ob noch alles in Reichweite war. So viel hatte ich noch nie geheilt. Nur langsam fügte sich das Knochenmehl wieder zusammen und das breiige Fleisch formt sich darum neu. Erst nach fünf Minuten konnte ich mich aufsetzten und spürte sofort das der Pflock immer noch in meinem Bein steckte.

Leise fluchend versuchte ich ihn diesmal selbst herauszuziehen. Was aber nur darin mündete das er sich verkeilt hatte und ich mir das ganze untere Bein abriss.

Diesmal fluchte ich weit lauter und lies auch das Bein wieder anwachsen. Nun war ich allerdings wirklich hungrig. Ich stürzte wieder zum Kühlschrank und füllte meinen Körper wieder mit kaltem Blut auf.

Seufzend blickte ich wieder an mir herab. Ich war immer noch über und über mit Blut beschmiert. Ich musste dringend Duschen. Ich verließ das Zimmer und trat wieder vor die geschlossene Badezimmertür. Ich klopfte und rief aber mir antwortete niemand. Schließlich lugte ich vorsichtig hinein aber drinnen sah ich so auch niemanden. Nicht einmal Kleidung. Erst als ich ganz drin war bemerke ich Raziel, die sich den Bauch zu halten schien und auf dem Klo hockte.

„Entschuldigung?“

sprach ich sie an, aber sie reagierte gar nicht auf mich. Ich berührte sie leicht an der Schulter und wiederholte meine Frage.

„Verzeihung?“

Jetzt erst schrak sie hoch und sah mich beinahe panisch an.

„Ich würde mir nur gerne das Blut abwaschen. Ich hoffe das ist…“

Ihre Hand bewegte sich langsam zur Seite. Meine Augen folgten der Geste und erblickten einen Pflock. Klar ich war ja auch noch über und über mit But besudelt. Innerlich fluchte ich, ging aber Rückwärts wieder aus dem Bad und schloß die Tür hinter mir. Als ich mich umdrehte stand Muna vor mir und sah mich böse an.

„Was hast du dir dabei gedacht?“

schleuderte sie mir eine wütende Begrüßung entgegen.

„Sie ist die Freundin von Niklas und sie ist Vampir, weißt du überhaupt wie er das aufnehmen würde, wenn er das Spitz kriegt?“

fuhr sie mich weiter wütend an. Ich verstand nicht einmal was sie wollte.

„Was…ich weiß doch auch nicht was in mich gefahren ist…sie ist…“

Ich brach ab und seufzte. Muna fletschte die Zähne und sah mich wirklich Böse an. Irgendwas in meinem Kopf sagte „LAUF!“ und ich lief. Ich rannte die Treppen hinauf ins Erdgeschoss. Schoss durch die Tür, die Tarot mir aufhielt, nach draußen und rannte dabei beinahe Spank um, der mir mit einer großen Holzkiste unter dem Arm entgegenkam.

„Oy Kid pass doch auf, wo du hinrennst!“

„Sorry El Viecho, ich muss weiter!“

Rief ich panisch zurück und beschleunigte mein Tempo noch einmal. Hinter mir konnte ich Spank fluchen hören. Aber er verfolgte mich nicht. Wahrscheinlich hätte er mir mit der Kiste eh nicht folgen können. Meine Beine trugen mich in den Wald nicht weit von Tarots Haus entfernt. Hier hatte scheinbar ein Monstrum gewütet, denn ich fand jede Menge zersplitterte Bäume und einen Krater, in dem ein seltsamer Schleim war und einige Federn. Andererseits war der Befehl „LAUF!“ immer noch Präsent und so rannte ich weiter, ohne mich darum groß zu kümmern. Erst zehn Minuten später, nachdem ich glaube ich zweimal im Kreis gerannt war, blieb ich stehen. Wäre ich noch ein Mensch dann müsste ich total außer Puste sein aber das war ich nicht. Ich sah mich kurz um und zog dann meine Zigaretten hervor. Der Rauch wirkte zwar nicht mehr, wie früher aber wenigstens hatte meine eine Hand etwas zu tun, während ich langsam zum Elysium zurück schlenderte. Meine Gedanken schweifen wieder und ich sehe das Gesicht von Spice vor mir. Ihr fordernder Blick. Die weißen weichen brüste. Das köstliche Vitae. Mir war, als könnte ich noch den Geschmack auf der Zunge spüren. Gleichzeitig erscheint aber auch Tamaras Abbild vor meinem inneren Auge. Ihr Lächeln versetzte mir einen Stich und irgendwie die Gewissheit, sie betrogen zu haben.

Ich wischte die Bedenken beiseite und schnippte meine Kippe draußen in den Staub. Erst dann betrat ich innerlich brodelnd das Anwesen. Drinnen war niemand aber ich rief nach Spank. Ich brauchte antworten. Wieder zündete ich mir eine Zigarette an, die mir Tarot allerdings sofort aus dem Mund nahm und nach draußen schnippte.

„Nichtraucherhaushalt hm?“

knurrte ich. Dann betrat Spank den Raum und ich begann auf die Beiden einzureden.

„Kann mir mal jemand erklären was hier eigentlich los ist? Seit heute Nacht geht alles schief. Spice küsst mich, Markus schlägt mich zu Brei, Muna jagt mich aus dem Haus, wie auch immer sie das angestellt hat, aber was zum Teufel passiert mit mir?“

Spanks Gesicht war ernst geworden und er hatte die Arme verschränkt. Aber bevor einer der Beiden wirklich antworten konnteklopfte es sehr laut an der Tür. Spank verschwand und Tarot lies mich mit den Worten stehen:
„Mein Gast erwartet mich und ihn lässt man nicht warten.“

Ich ging ihm kurz nach und hoffte das er nicht lange brauchen würde, aber als er die Tür öffnete und einen blonden Riesen herein lies, der mich vollkommen ignorierte, begab ich mich wieder auf die Suche nach Spank. Tarot schien mit dem Hünen beschäftigt zu sein. Ich fand meinen Erzeuger schließlich in einem der Zimmer.

„Hey El Viecho. Kannst du mir endlich sagen was hier mit mir passiert? Seit heute morgen geht alles schief! Was passiert mit mir?“

Meine Stimme war dabei ein tiefes Knurren, welches nur da Tier selbst hervorrufen konnte.

„Psst!“

Spank deutete auf das Bett im Raum. In Laken eingewickelt und immer noch mit Blut beschmiert lag dort Spice. In meinem Inneren regte sich wieder etwas. Das Tier beruhigte sich und ich flüsterte.

„Entschuldige. Also was ist hier los?“

„Die Kleine hat dir den Kopf verdreht.“

„Wie hat sie das gemacht? Sie ist weder mein Typ, noch wollte ich Tamara betrügen…ich liebe sie verdammt!“

„Mein Tier ist meine Seele und die gehört Tamara nicht ihr.“

„Nein, das ist nicht das gleiche.“

„Auch das noch….ich meine sie…sie sieht…wunderschön aus…aber…trotzdem….Tamara…ich…liebe sie doch und…wusstest du das sie immun gegen das Blutsband ist?“

„Tamara…“

Spank nickt nachdenklich.

„Wenn ich das richtig verstanden habe, ist Spice jetzt ein Malkavianer…“

„Und das bedeutet im Klartext? Spank. Ich bin Aufnahmefähig das weißt du. Also erzähls mir. Immerhin will ich wissen was mich nun erwartet? Wenn ich sie sehe.“

„Malkavianer verdrehen deinen Geist…erinnerst du dich daran was passiert ist bevor du gepflockt wurdest unter der Kirche?“

„Das Gelächter…diese Gewissheit nichts tun zu können?…jaa….„

Spank nickt wieder und deutet dann auf Spice und ich begreife endlich.

„Das heißt sie hat dasselbe gemacht und meine Gefühle in dem Moment verstärkt?“

„Ja.“

„Ich spüre diese Gefühle immer noch. Ich muss vorsichtig sein…“

„Dann hat sie dich voll erwischt.“

„Ja. Und ich glaube nicht das ich ihr das nächste Mal widerstehen kann…“

Nach diesem Eingeständnis zog Spank mich nach draußen vor die Tür, aber ich wollte eigentlich nicht gehen. Seine Klauen in meinem Arm belehrten mich aber eines besseren. Draußen schloss Spank die Tür und verpasste mir eine saftige Ohrfeige.

„Ah…El Viécho was soll das?“

„Du hast in meiner Abwesenheit Mist gebaut und, wenn du nicht mein Child wärst würde ich dich noch ganz anders bestrafen!“

„Was zum? Ich weiß doch selbst nichtmal wieso ich das gemacht habe! Ich versteh das doch auch nicht!“

„Leider schützt dich deine Unwissenheit nicht davor es zu tun!“

„Jaja…Unwissenheit schützt vor Strafe nicht…“

Spank griff sich hinten an den Gürtel und zog einen Pflock heraus den er mir reichte.

„Wenn du existieren willst musst du Misstrauisch sein. Du hast ja gesehen wohin vertrauen führt.“

Ich nahm den Pflock entgegen.

„Und was soll ich nun damit?“
„Aufpassen! Es kann sein das ich der Nächste bin der dich anspringt!“

Ich sah ihn verständnislos an und steckte den Pflock dann in die Hosentasche meiner Motorradkluft. Ich seufzte kurz auf und schlug dann ohne Vorwarnung nach Spank. Ich wollte mich für die Ohrfeige revanchieren, die er mir gegeben hatte. Aber er machte einfach einen Schritt zurück. Dafür sah ich das Tier in ihm aufsteigen. Sah die Wut in seinen Augen und die Gier mich zu zerfetzen. Aber nur kurz. Dann wurde sein Gesicht zu einer steinernen Maske auf der sich kein Muskel mehr regte.

„Und was sollte das jetzt?“

fragte er ruhig.
„Du hast doch gesagt ich soll vorsichtig sein. Also pass auf dich auf El Viécho!“

Stimmung

Mit diesen Worten drehte ich mich herum und ging. Ich konnte nicht auch noch länger bei ihm bleiben. Alles was er mir eben gesagt hatte war das komplette Gegenteil von dem was er mir in meiner ersten Nacht unter der Kirche erklärt hatte. Ich verstand ihn nicht und Tarot und Markus, die ihm Gang standen konnte ich auch getrost ignorieren.
„Dito!“

War das letzte Wort was ich von Spank hörte. Ich fluchte innerlich. Der alte Mistkerl hatte schon wieder das letzte Wort.

Ich streunte durch die Gänge Richtung Ausgang. Ich musste jetzt ganz einfach noch eine rauchen und wollte Tarot nicht wieder ärgern. Raziel kam mir entgegen und als ich an ihr vorbeiging roch ich ihren verführerischen Duft. Aber ich wollte Tamara nicht noch untreuer werden und beließ es deswegen bei einigen leise geknurrten Worten.

„Bleib von mir fern.“

Sie zuckt leicht zusammen.

„Zerstörung….was zur… was heißt das?“

Ich blieb wir angewurzelt stehen, als ich ihre Worte vernahm. Mein Blick wanderte automatisch an ihre Stirn aber dort war nichts.

„Ein Goldenes Symbol!“

schießt es mir durch den Kopf.

„Hast du eben etwas gehört? Ich meine außer meine gesprochenen Worte?“

„Äh..ja.. ich denke schon…“

Meine Augen verengten sich und in meinem Kopf begann es wieder zu arbeiten. Sie hatte mich daran erinnert das ich das Symbol war. Das ich ihm neue Nahrung gegeben hatte.

„Du solltest einmal mit Markus reden. Ich glaube du bist mit ihm recht gleich….und Zerstörung bedeutet das ich…dazu verdammt bin alles zu zerstören.“

Sie nickte nur und das tat weh.

„So sieht du auch aus.“

Resigniert blickte ich an mir herab. An mir klebte immer noch das Blut des Liebesspiels.

„Ja…sieht so aus…“

Ich lies die Schultern hängen. Ich musste hier raus! Raziel legte mir noch die Hand auf die Schulter und meine Begierde flammte erneut auf. Ich wendete meine Blick ab und sagte leise.

„Bitte. Lass mich…es ist gerade nicht gut als Frau…in meiner Nähe zu sein.“

„Oy was machst du da?“

erklang die Stimme von Markus hinter Raziel.

„Nicht schon wieder;“

dachte ich und wandte mich von ihr ab. Ich ging einige Schritte und drehte mich dann nochmal kurz zu Markus herum, der inzwischen bei raziel angelangt war.

„Achte auf ihre Stirn!“

Dann ging ich die Treppe hinauf und durch die Eingangshalle. Ich musste nochmal raus. Dringend.

Endlich aus dem beengten Verhältnis der Gänge befreit lehnte ich mich an die Hauswand neben der Tür und zündete mir noch eine Zigarette an. Wieder schweiften meine Gedanken umher und wieder landeten sie bei dem Gesicht von Spice. Ihrem weichem, weiblichen Körper und ich ertappte mich sogar dabei wie ich mir Muna und Raziel vorstellte. Was war nur mit mir los? Diese Frage kreiste immer wieder durch meinen Kopf, so dass ich die dunkel gekleidete Gestalt erst gar nicht bemerkte, die plötzlich neben mir stand. Erst als sie sich noch einmal kurz bewegte registrierte ich sie wirklich. Ich zog noch einmal an der Zigarette und sehe mit Genugtuung, das er einen Schritt zurückweicht.
„Was?“

frage ich harsch. Ich wollte allein sein und meine Ruhe haben.

„Das hier ist die Zuflucht von … Tarot?“

„Ja.“

„Dann … tut mir bitte einen Gefallen, solltet ihr dieses Gebäude wieder betreten und sagt dem Herrn der Domäne, dass Kent Nelson Eintritt in seine Zuflucht erbittet.“

„Ist recht.“

Ich zündete mir geruhsam noch eine Zigarette an, bevor ich weitersprach.

„Aber das dauert noch ein wenig. Ich muss nachdenken und das geht gerade nicht drinnen.“

„Natürlich. Wenn ihr möchtet, kann ich euch beim Nachdenken behilflich sein. Ich bin es gewohnt, dies zu tun.“

„Bleib aus meinem Kopf!“

knurre ich. Ich hatte beinahe genug davon das alle zu wissen schienen was mit mir los war. Wieso jetzt der auch noch?

„Verzeihung, was habt ihr gesagt? Ich möchte euch nur helfen.“

„Mag sein. Aber versuch wenigstens aus meinem Kopf draußen zu bleiben.“

„Wovon beim Himmlischen sprecht ihr?“

Meine Blick verengte sich und ich blickte ihn durchdringend an. Die nächste Frage war mehr ein Knurren denn wirkliche Worte.

„Was bist du?“

„Das, was Tarot auch ist. Nur eine andere Familie. Toreador.“

„Hm. Also gut. Wie meinst du mir helfen zu können?“

„Zuerst einmal … kann ich dir nur zuhören. Solange ich nicht weiß, was euch fehlt, kann ich nur … zuhören.“

„Sagen wir ich hatte eine „angenehme“ Begegnung mit einer Malkavianerin…“

„Es gibt viele Wege einer angenehmen Begegnung.“

„Die Begegnung war angenehm. Aber die Folgen waren…unangenehm. Ich wurde zu Brei geschlagen und in Angst versetzt…die ganze Nacht ist…seltsam.“

„Malkavianer … sind seltsam.“

Mein Blick war die ganze Zeit in die Dunkelheit gerichtet. Jetzt aber blickte ich den kerl fragend an, der mich da so zutextete.

„Hm?“

„Du … ähm …wir sind doch hier bei Tarot. Da passieren seltsame Dinge.“

„Das mag sein. Aber müssen sie mir passieren?“

„Was ist passiert? Ich meine … an seltsamen Dingen.“

„Ich glaube nicht das du dabei helfen kannst. Ich gehe jetzt mal Tarot suchen.“

„Danke!“

Ich öffnete die Tür wieder und man könnte sagen ich hatte das erste Mal in dieser Nacht Glück.Der Malkavianer hatte die Hand gerade an der Tür zum Medienraum.

„Tarot warte mal! Da draußen steht ein gewisser Kent Nelson, der Einlass in diese Zuflucht erbittet.

Tarot wendete sich von der Tür des Medienraumes ab und bat den in dunkle Gewänder gehüllten Fremden herein. Ich schlüpfte wieder hinaus. Ich brauchte noch eine Zigarette und endlich einige Minuten Zeit zum nachdenken. Die kühle Nachtluft verschaffte meinen Gedanken ein wenig Klarheit aber das Gefühlschaos in meinem Inneren war vollkommen. Ich liebte Tamara und jetzt liebte ich auch Spice und meine Begierde weitete sich auf alle Frauen aus wie es schien.Sogar Muna und Raziel hatte ich begierig gemustert. Was tat ich bloß? Spice hatte mir den Kopf vollkommen umgekrempelt.
„Ach fuck!“

Ich warf den Zigarettenstummel weg und ging wieder rein.

„Spice!“

Ich musste zu ihr. Ich wusste nicht wieso, aber ich wollte sie sehen. Sie hatte so friedlich geschlafen und sie war voller Blut gewesen. Meine Schritte lenkten mich wie von selbst zu ihrer Zimmertür und ich trat leise ein. Friedlich lag sie da. Eingewickelt in dicke Decken. Das gesicht zur Wand und immer noch voller Blut. Mein Blick wanderte an mir herab und taxierte meine blutbeschmierte Kleidung und meine Haut, die ebenso blutverkrustet war. So konnte ich ihr nicht unter die Augen treten. Ich musste duschen.

Diesmal war wirklich niemand im Bad und ich stellte mich unter heißes Wasser, um das Blut abzuwaschen. Die Wärme und der Geruch des heißen Blutes brachten das Tier in mir wieder zum klingen. Es verlangte nach mehr. Nach mehr von ihr. Ich würde sie gleich wiedersehen. So lange musste es noch stillhalten und es nahm dieses Versprechen an.

Kurz darauf war ich sauber und abgetrocknet. Ich hatte sogar den Großteil des Blutes von meiner Lederkleidung bekommen. Ich füllte eine Schüssel mit warmen Wasser und nahm einen Waschlappen, bevor ich zurück in ihr Zimmer ging. Vorsichtig nahm ich wieder neben ihr Platz und begann langsam das Blut aus ihrem Gesicht und vom restlichen Körper zu waschen.

Spice schlug die Augen auf und ihr Blick, eben noch halb verschlafen, wandelte sich zu einem fordernden Blick, dem ich nicht widerstehen konnte.

Das Spiel begann erneut und ich genoss es.

Published inRollenspiel-Storys

Schreibe den ersten Kommentar

    Schreibe einen Kommentar

    Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert