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Launisch wie ein…Miau! (Nacht 6)

Stimmung

Meine Finger huschten mechanisch über die Tastatur, schrieben diese Mail an den Dojo, Aufträge an Umbaufirmen für meinen jetzt leergeräumten Keller dort, machten Geldbewegungen und tätigten Einkäufe. Irgendwo im Hinterkopf war in meiner Planung auch noch, für Dennis einkaufen zu gehen. Die Maschine in mir funktionierte einwandfrei – was angesichts der Situation erschreckend war. Kaum hatte ich meine Gefühle entdeckt, stumpfte ich ab?

Nein, das war es nicht. Es war reiner Selbststschutz. solange ich mich ablenken konnte, musste ich nicht darüber nachdenken. Solange ich arbeitete, analysierte, plante – konnte ich die Gefühle wegschieben. so, wie ich es schon immer getan hatte. Arbeiten, Laufen und ja nicht in Versuchung kommen über den ganzen Mist nachzudenken. Das hatte bisher ziemlich gut funktioniert, vor allem wenn ich mich beim Training dann nochmal richtig austoben konnte.

Ich hatte versucht mich zu öffnen, mehr war nicht möglich. Ist schon schwierig, wenn man genau weiß, dass eine Absage einen hart treffen würde, man es aber dennoch versuchen musste. Ohja, diese Metallplatten waren nicht zu groß und würden den nächsten Holzpflock wohl von meinem Herzen ablenken. Leicht, stabil und gut unter Kleidung tragbar… und kosten ein Vermögen. Gibt’s das auch direkt angebracht auf einem T-Shirt? Sie weiß nun, das sie mein Herz zwischen ihren Händen hält. Ich weiß nun, das ich von ihrem nur einen Teil haben kann – leihweise. Ich muss es dennoch beschützen, sonst bin ich tot.

Nein, ich werde jetzt nicht aufschauen und mich zu ihr umdrehen. Sie fühlt sich beschissen und ich bin Schuld… Schuldgefühle? Es ist eben so, ihr Herz gehört schon jemand anderem. Ich habe mir erzählen lassen, man kann Liebe nicht kontrollieren, nicht steuern. Sie kann nichts dafür. Sie soll sich keine Gedanken machen müssen. Ich bin…eine Last.

Sicherheitskameras, zwei neue Türen für den Keller. Alarmanlage für den Dojo… etwas zum schlafen wäre gut, sonst fällt das noch auf…wobei… niemand darf den Keller je wieder betreten….tagsüber. Außerdem brauche ich daunten mehr Stromleitungen und ein Bad für den Schein. Das könnte dauern… außer ich leg nochwas drauf für die Handwerker… dann komme ich aber auch langsam an die Grenzen meiner Ersparnisse… und es fehlen noch die Möbel für meine neue ‚Kellerwohnung für die Architektonischen Arbeiten am Tage‘.

Ich will sie für mich, ganz allein. Absurd. Ist das Liebe? Auf der einen Seite ihr jeden Wunsch von den Lippen ablesen und auf der anderen Seite sie mit niemandem teilen wollen… aber sie will nicht. Solange sie das nicht genauso sieht, wird das unangenehm sein…. es ist ihr unangenehm. Sie verspannt sich ständig, ich sollte meine Finger bei mir behalten. Ist das Liebe? Rücksicht zu nehmen auf die Bedürfnisse des Anderen? Ja! Aufopferung bis zum Ende des Seins.

Und ich werde nicht aufgeben.

Holzpfeile, ein Köcher für den Oberschenkel – diese LARPer sind wirklich kreativ. Kapuzenpullover und….hey, ist das ein Ninja-Kostüm? Durchatmen. Jeder hat seinen eigenen Ehrencodex, aber will ich mich wirklich so sehr verstecken? …hab ich eine Wahl? Ich gehöre faktisch nicht mehr zu den Menschen – und sie dürfen nie erfahren mit welchem Fluch ich belegt wurde.

Ich würde… für sie sterben.

Bestellung abschicken, aufstehen. Ins Bad, ohne sie wieder anzustieren. Sie gehört dir nicht, reiß dich zusammen. Du weißt nicht, was sie wirklich bedrückt. Entweder erzählt sie es dir irgendwann oder nie… Hauptsache sie erzählt es jemandem der damit umzugehen weiß… welcher Abgrund ist deiner, Ronja?

Da ist es wieder, mein Spiegelbild. Die Ohren befreien, damit herumwackeln funktioniert wohl nicht… aber sie zeigen etwas anderes. Niedergeschlagenheit? Nix da! Kämpf, Tiger! Ohja, sie stellen sich auf… wenn das jemand sieht bin ich offen wie ein Buch… verdammt.

Nichts zu sehen auf den ersten Blick, gut wenigstens nichts auffälliges. Aber irgendetwas muss dazu gekommen sein… was nur?

Am Oberkörper ist nichts… auch diese seltsamen glühenden Striemen sind wieder ruhig. Das wird wohl etwas gutes sein. Ohja, meine Ohren sind angelegt – dieser Wächter war schon… gefährlich. Ganz ruhig, Tiger. Keine Gefahr vorhanden.

Finger und Füße sind auch so wie immer… Beine auch. Ein kurzer Blick auf die Kleidung, heh wäre nicht das erste mal auch noch die Boxershorts auszuziehen in Ronjas Wohnung. Aber wenn ich bisher nichts entdecken konnte…. ohnein.

nein, Nein, NEIN, NEIN….

Published inRollenspiel-Storys

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