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Nacht 7

Stimmung

Mechanisch landeten die Lebensmittel im Einkaufskorb, die Liste von Dennis stetig abarbeitend. Ich achtete nicht mal genau darauf, was ich da einkaufte – es war mir auch egal. Aber ich hatte es ihm versprochen. Außerdem brauchte ich ihn noch, damit er den Wagen abholte… vielleicht brauchte er später ja nochmal jemanden, der für ihn einkauft, wer weiß. Diesen Gefallen würde ich sicher bei ihm wieder gut machen können… Irgendwie tat er mir leid. Dennis war völlig vernarrt in Eve, die wiederum an Stephane hing… Liebe konnte einem das Herz brechen und man wendet sichd ann von dem Übel ab – unabhängig davon, ob man das nun verarbeiten kann oder nicht. Dennis hatte die Wahl nicht, er war Blutsgebunden und so sehr sie ihn auch hängen ließ – was sollte er schon tun? Stephane in die Sonne hängen?

Vielleicht gar keine so schlechte Idee… Was würde ich an seiner Stelle tun? War es vielleicht doch ein Vorteil ein Vampir zu sein?

Warum mache ich mir über Dennis Gedanken? Seit wann mache ich mir überhaupt über andere Leute Gedanken? Oh Teshi du verweichlichst…

Oha, eine stolze Summe, war der Einkauf wirklich so groß? Ich werde wohl noch ein paar Tüten brauchen.

Ich hatte den Weg zum Eves gar nicht so lang in Erinnerung… liegt wahrscheinlich am Umweg um den Park herum… mein schlechtes Gewissen ist also noch da – das ist nur Menschlich, auch wenn ich tot bin.

Dennis scheint gut zu tun haben hier, vielleicht bleibe ich noch etwas… Zeit habe ich ja noch bis die Sonne aufgeht… Ich fühle mich so taub…

Verflucht, wovor habe ich Angst? Ein Blick gen Himmel, es ist immer noch viel Zeit, lange habe ich es dadrin nicht ausgehalten. Dann eben ein Spaziergang…

Hey, du kannst wieder rauskommen, keiner tut dir was. Sie weiß es nun und hat es dir deutlich gemacht… tu nicht so, als hätte man dir dein Herz herausgeschnitten. Du wirst es Überleben….haha… komm schon, ein Untoter lässt sich doch von sowas nicht kleinkriegen…

Ohmann, trotz des Bandanas kann man die Hängeohren sehen, wenn man weiß wonach man sucht… wenigstens spiegelt das Schaufenster nur bedingt. Was gucke ich mir da eigentlich gerade an?

„Kann ich Ihnen helfen?“, völlig in Gedanken reißt es mich erschrocken herum. Wer..?

Ein zuckersüßes Lächeln wird mir geschenkt…denke ich. Meine Wahrnehmung ist getrübt.

„Äh, nein, danke. Ich habe mir nur dieses…“, kurzer Blick zurück zum Schaufenster, ich staune nicht schlecht: „…Yamaha Klavier angeschaut. Ein schönes Stück.“ Ich muss hier weg!

Sie setzt an mir irgendwas darüber zu erzählen, aber ich bin nicht mehr hier – jedenfalls nicht geistig. Warum arbeitete sie um diese Uhrzeit noch? Bei dem 24-Stunden-Shop kann ich es verstehen, aber bei Musikinstrumenten? Was kümmerts mich… Zeit zu gehen…

„Entschuldigung, ich muss weiter. Danke.“, ehe sie reagieren kann, bin ich auch schon weg.

Völlig die Zeit vergessen… verflucht!

Erst bei Ronja verschwindet die Unruhe wieder – seltsam eigentlich. Aber ich habe die ganze Nacht nichts anderes getan, als mich zurück zu halten, mittlerweile scheint das völlig automatisiert zu funktionieren… mit dem Rücken zu ihr am Laptop ist es auch nur halb so schwer zu ertragen. Ziellos herumsurfen bringt auf Dauer aber auch nichts. Ich denke, morgen Nacht werde ich Onoko besuchen, um den Kopf wieder frei zu bekommen.

Diese Ratte ist toll, sie bringt Ronja zum Lachen – Keks darf niemals etwas geschehen!

Published inRollenspiel-Storys

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