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Schlagwort: Magus

EINS

„Teshi!“, sie klang strafend. „Schau wie du wieder aussiehst!“

Mein Blick wanderte an mir herab. Die Jeans hatte ein großes Loch an meinem rechten Knie. Ich erinnerte mich dumpf an den Schmerz, den die aufgescheuerte Haut verursachte. Meine Hände waren schwarz und das T-Shirt mit dem aufgedruckten Sheriff-Stern sah auch nicht besser aus. Sie hasste dieses T-Shirt sowieso, der Aufdruck war kaum noch zu sehen und es war total ausgeleiert. Jetzt war es auch noch dreckig, Harz der Bäume klebte daran und das Brennen auf meinem Rücken ließ mich vermuten, dass das Geäst durch das ich gerutscht war dem T-Shirt sowie meiner Haut den Rest gegeben haben musste.

DREI

Da war eine unförmige Gestalt, die ich verschwommen wahrnehmen konnte. Umso näher ich kam umso mehr erkannte ich, dass es zwei Gestalten waren. Die Frau war aus Glas und wurde von der anderen Person in den Armen gehalten. Er hatte mir den Rücken zugewandt, aber ihr Gesicht konnte ich erkennen, als ich nah genug dran war.

Es war Inga und ihr gläserner Körper hatte Risse. Hinter dem Glas konnte ich Dunkelheit sehen, die sich bewegte. Es waren die Würmer, sie waren in ihr drin und zerstörten langsam das Glas aus dem ihre Hülle bestand.

[Act 02] Schutz und Kontrolle

Kapitel 1: AKIO
Es war unnatürlich Still im Haus geworden. Akio horchte auf und versuchte Lebenszeichen zu erkennen, aber das Einzige was er hörte war Ingas Atem, der ruhig und Gleichmäßig neben ihm im Bett erklang. Wieso war er eigentlich aufgewacht? Er wusste es nicht. Er war einfach hellwach und es war hell im Zimmer? War es schon so spät? Er schlug die Augen auf, aber das Licht im Zimmer war ausgeschaltet. Durch das Fenster schien die Sonne herein. Wie lange hatten sie geschlafen? Er schaute auf die Armbanduhr an Ingas Handgelenk. Es war erst drei Uhr morgens, wieso also war es so hell? Vorsichtig richtete er sich auf und hob Ingas Handgelenk dabei sanft an, um es dann auf das Kissen zu legen, damit sie nicht aufwachte. Sein Blick fiel aus dem Fenster. Draußen stand der Mond an einem Sternenklarem Himmel, aber er war so hell wie die Sonne. Ein Blick ins Zimmer verriet ihm das er tatsächlich sehen konnte, als wäre es helllichter Tag. Was war hier los? War das ein seltsames Wetterphänomen in der Wüste? Oder vielleicht doch Nataschas Werk? Egal was es war, er würde es herausfinden. Schnell warf er noch einen Blick zu Inga, die sich im Schlaf fester in die Decke eingerollt hatte, obwohl es selbst jetzt noch ziemlich warm war.

Don´t play with me!

Es fühlte sich an, als würde ein Messer ihre Eingeweide zerfleischen. Nur war es ihr eigener Körper, der sich gegen sich selbst wendete. Sie hatte ihre Kräfte aufgebraucht, sogar ihre eigene Essenz angezapft. Ihr eigenes Lebensmuster verbogen, damit sie mehr Energie hatte, um Rain, Anastasia und Teshi zu helfen. Aber jetzt zahlte sie langsam den Preis. Der Mangel an Energie machte sich bemerkbar. Eigentlich sollte das Gespinst ihres Körpers angefüllt sein mit Essenz, die durch sie hindurch floss. Essenz, die sie abrufen konnte, aber sie fehlte. Hatte die Energie schon aufgebraucht und nun löste sich das Gespinst langsam auf, weil nicht heilte, was sie bei ihrer Suche nach Kraft zerstört hatte. Jasmin betrachtete sich selbst im Spiegel. Es war nicht zu sehen, wie es in ihr aussah. Und das war auch gut so. Teshi würde sie nur einsperren oder überhaupt nicht mehr als Hilfe heranziehen, wenn er genau wüsste wie schlecht es ihr im Moment eigentlich ging. Sie brauchte neue Quintessenz, am Besten aus einem reinen Knoten. Damit könnte sie die Selbstheilungskräfte ihres Körper wieder herstellen und die Schmerzen würden aufhören. Aber da es hier keinen Knoten gab, auf den sie Zugriff hatten, würde sie es ertragen. Sie würde nicht wieder aufhören zu suchen. Diesmal würde sie ihre Ziele erreichen.

We’re gonna die young!

((Musik))

Ich stand in Eve’s Club und ließ meinen Blick durch den Hauptraum schweifen. Er sprach von einer ausgelassenen Party, unaufgeräumt aber trotz dessen, dass ich alleine hier war, hatte ich das Gefühl das Leben der Gäste hier noch zu spüren. Ihre Essenz, der Abdruck in einer anderen Ebene. Ich konnte fühlen, was hier passiert war, wie ausgelassen gefeiert wurde. die Leute hatten eine Menge Spaß.

Schließlich fand ich mich vor dem Klavier wieder, welches auf der Bühne stand. Ich erkannte meine eigene Essenz, sorgloses spielen auf diesem Schmuckstück von Instrument. Meine Finger strichen über den Klavierlack des Flügels und ich konnte die Musik hören, welche ich am Abend darauf gespielt hatte.