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Wut

Marius schluckte schwer, als er die schweren Schritte des Templerbruder verfolgte, die nun schon geschlagene drei Minuten vor ihm auf und ab gingen. Das alles wäre ja nur halb so schlimm gewesen, wenn sie in der gemieteten Wohnung gewesen wären, wo überall Teppich lag. Aber hier in der Krypta unter der Kirche klackten seine, auf Hochglanz pollierten, Lackschuhe unangenehm in der Stille. Das Schweigen des Anderen Templers machte es dem alten Spion nicht einfach ruhig zu bleiben und immer wieder liefen ihm Schweißperlen übers Gesicht, obwohl es hier unten alles Andere als warm war. Sein Gegenüber hatte noch beinahe volles Haar, bräunlich, nur mit einem leichten Grauschimmer. Seine genze Erscheinung und sein Auftreten war Befehlsgewohnt. Dieser Mann war es gewohnt das man tat was er sagte. Er hatte offensichtlich versagt.

„Wieso?…“ Der Mann drehte sich schließlich zu Marius um und schien ihn überlegend zu mustern. „Wieso habt ihr sie verloren?“ Marius musste tief durchatmen, bevor er antworten konnte. „Nunja, wir haben sie im Park aufgespürt gehabt. Nur leider ist sie uns schon wieder entwischt.“ Die Augenbraue des Anderen rutschte wieder nach oben. „Entwischt? Schon wieder? Soll das bedeuten ihr hattet sie schon einmal soweit?“ Wieder schluckte der alte Templer vernehmlich. Inzwischen war sein weißes Hemd das er unter dem jackett trug, vollkommen durchgeschwitzt. Das war also mit dem Wort Angstschweiß gemeint.

„Nunja. Wir haben sie ja das erste Mal auch im Park gefunden, aber da hat sie uns zusammen mit den anderen Beiden im Einkaufzentrum abgehängt. Ich bin mir sogar zeimlich sicher das sie dort Magik gewirkt hat, um uns eben abzuhängen. Sie war plötzlich in der Menge verschwunden.“

Ein weiteres, grimmiges Nicken von seinem Gegenüber lies ihn ein wenig aufatmen. Immerhin glaubte er ihm. „Und diesmal?“ Marius Finger lockerte sanft seine Kravatte, aber ihm wr sie immer noch zu eng. Diese stechenden grünen Augen waren wirklich unangenehm, wenn sie einen einfingen. „Nunja, diesmal wollten wir vorsichtiger vorgehen und da ist sie uns durch die Büsche entwischt.“ Wieso war sein Mund so trocken? Er schluckte noch einmal. „Wir haben dann auf der Straße nur Kampfspuren gefunden, die darauf hindeuten das es ein sehr mächtiger Angreifer gewesen sein muss. m Asphalt fanden wir einen Krater und die Autos drumherum waren ebnfalls beschädigt. Zusätzlich gab es eine nicht mindere Menge Blut auf der Straße. Wir haben natürlich allesvertuscht und die Zerstörung Jugendlichen angehängt aber…“

„Was aber?“

„Nunja.“ Er senkte seinen Blick. „Das lässt sich mit verbeulten Autos ja duchaus machen aber mit zerschnittenen Autos ist das wirklich schwierig.“

Der Andere Templer riss die Augen auf, als er ihn am Kragen packte und gegen die Mauer drückte. Sein Gesicht war so nah an dem des Anderen das er seine Nasenhaare sehen konnte. „Wie bitte? Zerschnittene Autos? Wieso sagst du das nicht gleich!“ Sein Gegenüber zitterte, er hatte Angst und das war auch sehr gut so. Immerhin sollte er Respekt lernen. „Naja…also… ich dachte ihr würdet mir ohnehin nicht glauben.“ Wie konnte dieser Cretain sich nur denken das ihn das nicht interessieren würde. Offensichtlich lief ein Verrückter in dieser Stadt Amok und seine Tochter war am Geschehen unmittelbar beteiligt. Jemand der Autos „zerschnitt“, jemand der Krater in Asphalt rammte und ganz offensichtlich seine Tochter zum Ziel hatte. „Hör mir zu du unbelichtetes Stück Dreck. ich weiß nicht wie du so lange in unserem Orden überleben konntest, aber dieser Fehler wird dir nicht verziehen werden! Ich werde dafür Sorge tragen das dein Titel aberkannt wird und du wieder als Novize zählst!“
Marius wurde bleich, gut so, sollte er Angst haben.
„Ich werde mich, um das nächste Treffen mit meiner Tochter selbst bemühen! Wenn diese Bestie immer noch frei herumläuft dann werde ich sie beschützen. Koste es was es wolle!“

„Jawohl Herr.“ Erwiederte Marius mit zitternder Stimme. „Aber da gibt es eventuell noch ein Problem.“

„Und das wäre?“

„Sie ist eine Trägerin.“

Das nächste das Marius sah, war die Wand auf die sein Kopf zusauste. Das entäuschte Brüllen des Templeroberhauptes und dann Schwärze.

Published inRollenspiel-Storys

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