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Monat: Dezember 2009

Ehre wem Ehre gebührt

Dein Platz ist nicht bei uns, du bist ein König, das ist dein Weg.

Schakal öffnete die Augen, der Schauplatz vor seinem geistigen Auge schwand langsam und machte der Wirklichkeit platz. Dem hier und jetzt. Der Geruch ihres Parfüms hing noch in seiner Nase, während er einen finsteren Blick zu dem Kainiten warf, dessen amüsiertes Schmunzeln sofort erstarb. Nach einem weiteren Augenblick schaute er respektvoll zu Boden und räusperte sich: „Mein Lord…“

Ein Kelch voll Rosen

Dero lehnte sich in dem Sessel zurück, der mit rotem Samt ausgekleidet war. Zierliche goldene Armlehnen, die sich in einer eleganten Rundung kringelten und in das Gesamtbild des großen Kaminzimmers passten. Liegen, Sessel, sogar der Beistelltisch aus Ebenholt ergaben zusammen ein majestätisches Bild, die Krönung waren die Gemälde von geschichtsträchtigen Personen aus allen Kulturen. Die Herrscher gaben sich ein Stelldichein mit den anwesenden Vampiren. Jeder auf seine Art bezaubernd, eloquent und sich der edlen Abstammung bewusst. Dero schüttelte den Kopf und hatte nur einen verächtlichen Blick dafür übrig. Der Hofstaat der Toreador wiederte ihn an, wie sie in ihrer Selbstgefälligkeit dalagen und sich selbst wie die kostbarsten Schätze dieser Welt umgarnten und dabei keinen Unterschied zwischen Mann und Frau machten – bei vielen konnte man das Geschlecht auch nur erahnen.

Bloodlust

Alles brannte.

Das erste Mal seit langer Zeit spürte er so intensiv die Temperatur von etwas. Und es tat höllisch weh. Erst die Umarmung des kalten Wassers, das ihn mit einem lauten Platschen begrüßte, löschte die Flammen die seinen Körper eingefangen hatten. Doch vor seinem geistigen Auge sah Sarkra noch mal die Geschehnisse des Tages ablaufen, die ihn letztendlich hierher geführt hatten, während er bewegungslos im Wasser umher trieb.

[Muna] Selbstaufgabe

Muna blickte auf ihre Hand. Sie war voller dunkelroter Brandblasen – die sich aber nicht mit Flüssigkeit gefüllt hatten. Mit dem Zeigefinger der anderen Hand berührte sie eine der Blasen. Die verbrannte Haut splitterte wie sprödes Glas.

Sie seufzte und konzentrierte sich, wie es ihr Enigma beigebracht hatte, um diese Wunden zu heilen – doch nichts passierte. Sie lehnte sich im Beifahrersitz zurück und schloss resigniert die Augen.

Diese Nacht entwickelte sich zur Schrecklichsten ihres Lebens.

Seit gefühlten und durchlebten drei Tagen ging einfach nichts mehr seinen gewohnten Gang.

Die Tür zum Garten

Alicia betrachtete sich im Spiegel, den Blick auf ihre Stirn gerichtet, auf der ein seltsames Symbol glimmte. Crazy erschien hinter ihr und nickte: „Das Kleid ist bezaubernd.

„Na das will ich doch hoffen.“, lachte sie und drehte sich zu ihm herum. Er stand am anderen Ende des Raumes, obwohl sein Spiegelbild genau neben ihr gewesen war. Schimmernde Flügel in Schmetterlingsform klappten auf und zu – etwas saß in seinem Haar. Er lächelte leicht bei ihrem Blick und nickte auffordernd zur Tür.