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Monat: Dezember 2009

Die Schändung

Gemächlich schritt Benedikt zu seinem am Boden liegenden Sohn. Seine Kleidung war durchlöchert, Blut klebte in Hüftgegend… und es rann welches zwischen seinen Fingern hindurch, die er gegen den Hals presste. Owen sah ziemlich ramponiert aus und atmete schwer. Als er Benedikt erblickte sah er ihn vorwurfsvoll an: „Du hättest mir ja mal helfen können.“

Benedikt betrachtete Owens Hals, aus dem es immernoch blutete und schüttelte den Kopf. Anschließend sah er sich um, suchte den Boden  mit den Augen ab und ging, als er die Pistole unter den Holztrümmern gefunden hatte, auf sie zu.

Zerstörung

Vorsichtig glitten die Finger von Spice über das gesprungene Glas der Druckkabine – für sie sah es jedenfalls aus wie eine. Sie hatte Angst, durch ihre Berührung könnte das Glas bersten. Mit sorgevollen Augen betrachtete sie den darin liegenden Niklas.

„Du siehst aus wie ein Vampir.“,  scherzte sie zaghaft. Aber sie lachte nicht, ihr war nicht danach zumuten. Ihm auch nicht. Er schaute sie nichtmal an, sein Blick wirkte abwesend, die Augen waren nur einen Spalt geöffnet. Überhaupt war bisher wenig Reaktion gekommen.

Owen vs. Silenzes

Owen schrie einen ungehörten Schrei, denn die absolute Stille hatte ihn gefangen. Dann ein Kribbeln in seiner Schulter, Rausch. Er schloß die Augen. Sein ohnehin zur Neige gegangenes Blut wurde aus seinem untoten Körper gesogen und er spürte wieder das Tier – welches nun allgegenwärtiger Begleiter zu sein schien. Seine Hände ballten sich zu Fäusten, während dieser andere Vampir seine Vitae raubte.

Zwei Schläge in dessen Gesicht. Hunger. Zorn. Ein Biss. Blut.

Raziel bei Toreador

Raziel setzte sich auf, ihr war schlecht, der ganze Körper zitterte. Sie hatte viel Blut verloren, aber das hier war nicht mehr der Waggon. Es war etwas, das sie als Traum abtat.

Sie saß auf einem großen Himmelbett, versank in der Seidendecke, spürte das filigrane weiße Nachthemd an ihrem Körper. Es duftete nach Rosen und alles in diesem Raum war so perfekt. Die Gemälde,  welche allesamt rothaarige Frauen zeigten. Victora Francés. Raziel folgte dem Duft in das angrenzende Badezimmer. Eine Badewanne lud sie zur Entspannung ein, das Wasser dampfte. Ohne darüber nachzudenken ließ sie das Nachthemdzu Boden gleiten und stieg in das duftende Bad. Ihre Füße brannten für einige Zeit, sie waren immer noch geschunden, aber die wohlige Wärme und der Duft hielten sie behutsam umschlossen.

Besuch bei Marissa

Marissa saß vor ihrem Computer und haute fleißig in die Tasten. Ja, es war Samstag, aber sie hatte genügend Arbeit mit nach Hause genommen, die unbedingt noch erledigt werden musste. Wichtige Geschäfte hingen davon ab. Sie dachte kurz an Aleister, der noch immer im Schlafzimmer ruhte… offensichtlich hatte er einiges an Schlaf nachzuholen.

Später war sie in der Küche zugange, Mittagessen kochen. Sie hatte die Hoffnung, dass er heute mit ihr zusammen essen würde. Nach den Strapazen, die sie nur erahnen konnte, war er bestimmt hungrig. Und er konnte doch nicht den ganzen Tag verschlafen… Also deckte sie den Tisch, warf die vetrocknete Rose bei der Gelegenheit weg und als sie auch das Essen aufgedeckt hatte, ging sie zur Schlafzimmertür.