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[Gruppe 3] Flucht

Stimmung

„Steig ein!“, rief Tamara nach hinten, während sie sich langsam rückwärts ebenso zu ihrem Wagen begab. Stefan riss die Tür auf und half Claudia mit dem Kind in das Auto. Drei Schüsse waren zu hören, drei Körper fielen zu Boden. Stefan blickte kurz wieder zu Tamara, während er die hintere Tür schloss und nach dem Türgriff der Vordertür tastete. Tamara riss den Arm herum und schoss abermals, wieder direkt zwischen die Augen. Der vierte Ghul machte Bekanntschaft mit dem Asphalt.

Tamara wandte sich herum und war mit wenigen Sätzen an der Fahrertür, kaum im Wagen startete sie diesen auchschon und warf Stefan ihre Pistole in den Schoß: „Nachladen!“ Mit quietschenden Reifen trieb sie den Splitt des Parkplatzes in die Augen der weiteren Verfolger. Einer der Ghule stand tatsächlich auf dem Dach und versuchte den Wagen mit Schnellfeuer zu durchlöchern.

„FUCK!“, Stefan fletschte die Zähne, als er die Kugeln in seinem Arm spürte. Das Baby schrie vor Angst.

Tamara drückte das Gaspedal durch und der Golf zeigte deutlich, warum daran rumgeschraubt wurde. Mit einem Satz war sie aus der Gasse raus auf der Hauptstraße. Nach mehreren Abzweigungen und Richtungswechseln ging es für eine kurze Zeit einfach geradeaus.

„Alles in Ordnung da hinten?“, fragte Tamara und schaute kurz durch den Rückspiegel. Claudia war blass, sie hatte noch immer die Wochenbettblutung und si lange war die Geburt noch nicht her, dass sie wieder auf den Beinen war. Noch dazu waren diese Wichser hinter ihrem Baby her – ohne Rücksicht auf Verluste. Aber Claudia nickte kurz, das reichte Tamara.

„Stell dich nicht so an Stefan.“, zischte sie rüber und behielt die Straße im Auge. Dieser presste die Zähne aufeinander, sodass sich die Fangzähne in seine Unterlippe bohrten und zog sich die Kugeln aus dem Arm. Jede wurde von einem polnischen Fluch begleitet. Aus den Augenwinkeln bemerkte sie, dass er die Löcher nicht alle heilte.

„Das hat uns gerade noch gefehlt, ich dachte du musst kein Blut trinken?“, Tamara ließ den Wagen abbiegen um dem allgemeinen Chaos aus dem Weg zu gehen, dass noch auf den Straßen herrschte. Die Leute fuhren aber sowieso wie die Verrückten so ganz ohne funktionierende Ampelanlage.

„Dafür dauerts länger, bis das umgewandelt ist.“, eine Anspielung auf das Essen vom Mittag. Tamara fluchte leise, ehe sie antwortete: „Halt dich einfach zurück, die Kugeln werden dich schon nicht umbringen…hoffe ich. Halt deine Vitae beisammen, ich hab keine Lust auf ne Begegnung mit deinem Tier.“ Stefan nickte und zwang seinen Blick weg von den Löchern in seinem Arm nach draußen auf die Straße. Reflexartig griff er nach Tamaras Pistole um diese endlich nachzuladen.

„Ich hab’s auch gesehen.“, unterstrich sie seine Handlung. Zwei Motorräder hatten sich an ihre Fersen geheftet. „Festhalten dahinten!“, Funken sprühten, als der Golf beinahe den LKW geküsst hätte. Tamara riss das Steuer herum und spielte abwechselnd mit Gas und Bremse – wäre die Situation nicht so absurd gewesen, hätte man meinen können der Wagen würde unter ihrer Kontrolle tanzen. Eines der Motorräder schaffte es nicht und krachte gegen den Kontainer des Lastwagens.

Nachdem die 180° Drehung beendet war, riss die Spanierin die Pistole wieder an sich, lehnte sich aus dem Fenster und schoss zweimal. Die erste Kugel war im Helm geblieben, die zweite traf das Herz. Noch ein Ghul weniger.

„Schätze, wir brauchen einen neuen Unterschlupf für deine Kleine.“

Published inRollenspiel-Storys

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