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John & Xao

Schwer getroffen sackte der junggebliebene Japaner in sich zusammen. Er presste beide Hände gegen seinen Brustkorb, was aber das Gefühl des Zersplitterns nicht verdrängte. Xao Qi Wang keuchte und taumelte soweit zurück, bis er halt an einer Wand hinter ihm fand. Sein Gesicht war schmerzverzerrt, aber er hob den Kopf dennoch an, um seinem Angreifer in die Augen zu schauen.

Man sollte eher von einem Auge sprechen, da dem Technokraten das Cyberauge abhanden gekommen war. Xao blickte in das zerfallene und bleiche Gesicht des blonden Mannes. Er sah fast aus wie Frankenstein aus dem Gruselkabinett, da er ziemlich notdürftig zusammengeflickt war. Überall dort, wo damals Technologie den Körper zusammenhielt sah man nur noch klaffende Wunden oder schlecht zusammengenähte Haut.

Jonathan blickte Xao trübe an und begann dann heiser zu sprechen:

„Wann verstehst du endlich? Meine Zeit ist längst vorüber… DU musst sie retten.“

Xao richtete sich nach einiger Zeit wieder auf und betrachtete den blauen Fleck über seinen Rippen. Er war schlimmeres gewohnt als der Schlag eines alten Mannes. Nichts im Vergleich zu damals.

„Ich kann genauso wenig tun wie du…“, entgegnete Xao und blickte dem Technokraten wieder in die Augen. „Ich bin nur ein Mensch… ein Schläfer, wie ihr sagt. Was soll ich also gegen Mächte, mit denen ihr Magier schon Probleme habt, ausrichten?“

Sein Gegenüber ging in die Knie und hielt sich die Brust. Er hustete kurz, bevor er antworten konnte: „Sie braucht dich. Du warst ihr immer eine Stütze… auch später noch.“

Xao hob eine Augenbraue: „Sie hat…?“, dachte aber den Satz nur zu Ende, was der Technokrat aber dennoch hören konnte <<…mich nicht vergessen? >>

Jonathan nickte und erhob sich ziemlich langsam wieder, sodass Xao fast glaubte, er würde gar nicht mehr hochkommen. „Du bist hier derjenige, der am besten weiß, dass auch ein Garou Gefühle hat… und du bist immer ihr seelischer Berater gewesen. Sie hat sich sehr an deinen Weisheiten verbissen… du solltest mit ihr reden. Bald.“

Der Japaner schwieg eine Weile, um seine Gedanken zu ordnen, bis er einwandte: „Aber das wird sie nicht retten… diesmal nicht. Ich kann diesen… „Gott“ nicht schönreden oder weghexen in ihrem Kopf… Khazador wird sie mitnehmen, wenn er stirbt… da helfen auch meine Worte nichts…“ Xao schaute traurig und blickte zu Boden.

Jonathan stützte sich auf den chrom-glänzenden Gehstock und wartete eine Weile, bis er antwortete: „Das wird. Halte du sie bei Laune und informiere die anderen, dass sie Khazador noch eine Weile verschonen sollen… Ich brauche noch etwas Zeit, bis ich fertig bin… und in meinem Zustand dauert das leider unerwünscht lange. Aber ich habe genügend Hilfe, dass wir bald soweit sein sollten. Sorge du nur für Zeit… und dafür, dass sie keinen Fehler macht. Die Aufopferungsbereitschaft der Garou in dieser Familie ist leider viel zu hoch.“

Xao glaubte nicht an eine Lösung, aber er hoffte. So nickte er und bestätigte damit den Deal. Nun war es an ihm, die älteste Weiße Heulerin bei Laune zu halten…

Published inRollenspiel-Storys

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