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Monat: September 2009

Kapitel 2.2 -Thorne

((Musik))

Cyril starrte weiterhin auf die Spitzen seiner Turnschuhe, die Worte der diskutierenden Drangen nur dumpf an seine Ohren, er war mit den Gedanken ganz woanders. Diese Nacht war eine von jenen die sich in den Geist brennt, egal wie oft man sich eine Kugel in den Kopf jagt. Die erste Erinnerung die ihn in die Wirklichkeit zurückgeholt hatte war im Stadtpark. Dieses riesige Monster vor ihm, mit einer Pranke die Malkavianerin in den Boden gerammt. Gelbe Augen die ihn mordlüstern anstarrten. Die Erkenntniss den letzten Gedanken zu fassen. Cyril hatte fest damit gerechnet, dass der schwarze Werwolf ihn auf der Stelle zerreißen würde. Als das drei Meter hohe Ungetüm sich erhob und die Vampirin sich mit einem schmatzenden Geräusch von der Pranke löste, wie ein Haufen Matsch daran herablief, schloss Cyril die Augen.

18.10.1998 – Tagsüber

Owen öffnete die Augen einen Spalt. Es war hell in der weißen Zelle, auf deren Boden er lag. Zum Gang hin gab es eine große Glasscheibe die den Blick auf eine gegenüberliegende leere Zelle freimachte. Owen fand alles seltsam steril und setzte sich auf. Seine rechte Hand schmerzte noch etwas. Er tastete seine Taschen ab – leer, wie zu erwarten war.

Owen schloß kurz die Augen und lauschte in sich hinein. Es gab weitere Zellen hier, einige waren belegt. Ein Vampir, zwei Zombies und ein Hexenmeister. In der Zelle stand etwas zu Essen. Es hätte sicher gut gerochen, wäre der abartige Geruch von Vampirblut nicht dabei. Owen verzog das Gesicht. Da mussten die sich schon was besseres einfallen lassen. Nichtmal dem Glas Wasser traute er.

19.10.1998 – Tagsüber

Niklas schlug die Augen auf und drehte den brummenden Kopf zur Seite. Es dauerte etwas bis sich der Blick klärte, die Sonne schien ihm aufs Gesicht.

„Sieh‘ mal einer an. Dornröschen ist aufgewacht.“, hörte er die scherzende Stimme von Schlagzeuger Kai. Dieser saß auf dem gegenüberliegenden Bett und nickte dann. Ihm ging es offensichtlich wieder besser, irgendjemand musste den Ärzten gesagt haben, dass die Jungs sich kennen. Die anderen Betten gehörten zum Rest der Band. Brody lag mit dem Gesicht zur Wand, Niklas erinnerte sich an die Brandwunden in seinem Gesicht.

18.10.1998 – Nacht 4

Enigma hatte gerade erst das Gebäude wieder verlassen, als Tarot schon auf der Treppe nach unten war. Gemütlich stieg er die Stufen hinab und verschwand in der Dunkelheit des Kellers. Er setzte sich auf das Bett, nachdem er die Schuhe ausgezogen hatte und lehnte sich gegen die kahle Wand, blickte zu dem Spiegel der nun auf Augenhöhe hing und betrachtete sein fluktuierendes Spiegelbild. Unter dem Spiegel saß das kleine Nosferatu-Mädchen, die Augen geschlossen. Tarot wusste das sie jede seiner Bewegungen mit den Ohren wahrnahm, sie hatte es nicht nötig ihn anzublicken. Zudem war ihre Aufmerksamkeit auf die Eingangstür gerichtet. Spearow war ein guter Wachhund.

17.10.1998 – Nacht 3

Der Lasombra wartete noch eine Weile im Schatten des Gemäuers und verfolgte Yoshio mit dem Blick. Die Informationen, welche er gerade durch das Gespräch zwischen Yoshio und dem Sterblichen erhalten hatte, gewährten ihm Zugang zu Yoshios Wohnung. Bald war der Bruhja aus seiner Reichweite verschwunden, mit einem zufriedenen lächeln stieß er sich von der Mauer ab und schlenderte davon. Er hatte noch Zeit bis der dicke Mensch den Hund füttern würde…

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