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Schlagwort: AWoD

Kapitelabschluss: Konstrukt 01B II

Michael spielte mit dem Handy in seiner Hand. Er lies es rotieren, warf es hoch und fing es wieder auf. Eigentlich musste er diesen Anruf unbedingt tätigen, aber er hatte noch keine Nachricht aus dem Konstrukt, ob Teshi und die Frauen erfolgreich gewesen waren. Zum Glück war es egal, ob sie es geschafft hatten oder nicht. Sollten sie Teshis Bruder und Projekt AMANDA befreit haben, so könnte er das Konstrukt schließen und die Informationen einsammeln. Sollten sie gescheitert sein, so hätte er drei Traditionsmagi in der Hand und somit ein Druckmittel auf Gambit und natürlich auf Gabriel.

 

Ich weiß, wie du denkst.

Ich betrachtete die Skizze nochmal, ehe ich sie an dem Korkbrett mit vier Pinn-Nadeln befestigte. Der Schreibtisch war damit frei für ein neues, leeres Blatt Papier, welches ich auch sogleich hinlegte. Aber mehr als Bleistift und Lineal dazu zu legen konnte ich nicht, ehe ich wieder auf die drei Papiere am Korkbrett schaute. Prinzipiell war es jedes Mal die gleiche Anlage, aber immer mit anderen Überlegungen zu den Stellen, die wir nicht kannten – und das waren eine Menge. Ich würde tausende Skizzen anfertigen können und trotzdem keine dabei haben, die stimmte. Wir würden beinahe blind hineingehen müssen.

Klares Denken

Mein Blick ging wieder zum Telefon, welches neben mir auf dem Bett lag. Ich konnte Rin nie wieder unter die Augen treten. Niemals! Das zog mich viel mehr runter als die Angst vor Gambit – die belebte mich eher noch. All diese Gefahren hielten mich am Leben, ob ich sie nun selbst verursacht hatte oder sie Teil meines Pfades waren. Gefahr bewegte mich, nicht so wie in Okinawa, wo ich vor mich hindümpelte. Nein, ich brauchte diese Action irgendwie.

Wann reißt der Himmel auf?

Vincent legte langsam die Hände aneinander und betrachtete Gregor, der inzwischen wieder stehen konnte, aber in einem der Sessel in seinem Büro saß. Der ältere Finanzmanager hatte ordentlich einstecken müssen. „Und du sagst das du die Magie der Frau gespürt hast?“ Gregors nickan war kurz, aber das reichte ja. „Sie sind Beide der Magik fähig. Der Asiate hat mit Blut meinen Schild durchdrungen. Er war schneller, als ich, wesentlich schneller. Ich bin mir nicht sicher was für Magik seine Freundin angewandt hat, aber ich denke das ist auch erstmal nicht weiter wichtig.“ Nun war es an Vincent zu nicken.
„Sie mussten gehen, es war besser so. So haben sie das Gefühl, dass wir sie nicht sofort gehen lassen wollten. Unglücklicherweise sind sie uneinsichtig, was ihre Macht angeht.“ Gregor fühlte sich bei diesen Worten den Kopf, der dick einbandagiert war. Er hatte einen Schädelbasisbruch und eine Gehirnerschütterung. Das er überhaupt hier sitzen konnte, war allein Angela zu verdanken. Die alte Krankenpflegerin war eine echtes Genie, wenn es darum ging Kampfwunden zu flicken. Auch, wenn diese eher innen waren. Er betrachtete Valaint in seinem tadellosen weißen Anzug. Die gestylten Haare und die silberne Pyramide vor ihm auf der Schreibtischplatte.
„Sie werden wiederkommen, solange wir ein Druckmittel haben.“ Der Oberste der Templer klang sehr selbstsicher. „Sie meinen ihre Tochter wird wieder hier her zurück kommen, weil wir auch die andere Frau eingefangen haben?“

Run, run for your life!

Stimmung

Jasmin streckte ihre Hand nach mir aus. Leider reagierte ich etwas zu spät darauf. Eine Berührung reichte aus, um meinen Kreislauf in die Knie zu zwingen – oder schlimmeres. Deshalb wollte ich diese Berührung verhindern.   Doch statt mich außer Gefecht zu setzen, flutete sie meinen Körper mit irgendwelchen Glückshormonen. Das dumme Ding versuchte doch nicht etwa, mich friedlich zu stimmen?