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Schlagwort: AWoD

[Act 02] Schutz und Kontrolle

Kapitel 1: AKIO
Es war unnatürlich Still im Haus geworden. Akio horchte auf und versuchte Lebenszeichen zu erkennen, aber das Einzige was er hörte war Ingas Atem, der ruhig und Gleichmäßig neben ihm im Bett erklang. Wieso war er eigentlich aufgewacht? Er wusste es nicht. Er war einfach hellwach und es war hell im Zimmer? War es schon so spät? Er schlug die Augen auf, aber das Licht im Zimmer war ausgeschaltet. Durch das Fenster schien die Sonne herein. Wie lange hatten sie geschlafen? Er schaute auf die Armbanduhr an Ingas Handgelenk. Es war erst drei Uhr morgens, wieso also war es so hell? Vorsichtig richtete er sich auf und hob Ingas Handgelenk dabei sanft an, um es dann auf das Kissen zu legen, damit sie nicht aufwachte. Sein Blick fiel aus dem Fenster. Draußen stand der Mond an einem Sternenklarem Himmel, aber er war so hell wie die Sonne. Ein Blick ins Zimmer verriet ihm das er tatsächlich sehen konnte, als wäre es helllichter Tag. Was war hier los? War das ein seltsames Wetterphänomen in der Wüste? Oder vielleicht doch Nataschas Werk? Egal was es war, er würde es herausfinden. Schnell warf er noch einen Blick zu Inga, die sich im Schlaf fester in die Decke eingerollt hatte, obwohl es selbst jetzt noch ziemlich warm war.

Don´t play with me!

Es fühlte sich an, als würde ein Messer ihre Eingeweide zerfleischen. Nur war es ihr eigener Körper, der sich gegen sich selbst wendete. Sie hatte ihre Kräfte aufgebraucht, sogar ihre eigene Essenz angezapft. Ihr eigenes Lebensmuster verbogen, damit sie mehr Energie hatte, um Rain, Anastasia und Teshi zu helfen. Aber jetzt zahlte sie langsam den Preis. Der Mangel an Energie machte sich bemerkbar. Eigentlich sollte das Gespinst ihres Körpers angefüllt sein mit Essenz, die durch sie hindurch floss. Essenz, die sie abrufen konnte, aber sie fehlte. Hatte die Energie schon aufgebraucht und nun löste sich das Gespinst langsam auf, weil nicht heilte, was sie bei ihrer Suche nach Kraft zerstört hatte. Jasmin betrachtete sich selbst im Spiegel. Es war nicht zu sehen, wie es in ihr aussah. Und das war auch gut so. Teshi würde sie nur einsperren oder überhaupt nicht mehr als Hilfe heranziehen, wenn er genau wüsste wie schlecht es ihr im Moment eigentlich ging. Sie brauchte neue Quintessenz, am Besten aus einem reinen Knoten. Damit könnte sie die Selbstheilungskräfte ihres Körper wieder herstellen und die Schmerzen würden aufhören. Aber da es hier keinen Knoten gab, auf den sie Zugriff hatten, würde sie es ertragen. Sie würde nicht wieder aufhören zu suchen. Diesmal würde sie ihre Ziele erreichen.

We’re gonna die young!

((Musik))

Ich stand in Eve’s Club und ließ meinen Blick durch den Hauptraum schweifen. Er sprach von einer ausgelassenen Party, unaufgeräumt aber trotz dessen, dass ich alleine hier war, hatte ich das Gefühl das Leben der Gäste hier noch zu spüren. Ihre Essenz, der Abdruck in einer anderen Ebene. Ich konnte fühlen, was hier passiert war, wie ausgelassen gefeiert wurde. die Leute hatten eine Menge Spaß.

Schließlich fand ich mich vor dem Klavier wieder, welches auf der Bühne stand. Ich erkannte meine eigene Essenz, sorgloses spielen auf diesem Schmuckstück von Instrument. Meine Finger strichen über den Klavierlack des Flügels und ich konnte die Musik hören, welche ich am Abend darauf gespielt hatte.

Fata Morgana?

Ich blickte über das Meer aus Sand, wie die erhitzte Luft darüber flimmerte. In der Motorradkluft war es eigentlich zu warm, aber ich hatte auch wenig Motivation, mich zu bewegen. Meine Gedankenwelt beanspruchte mich gerade mehr, als mein Körper. Gedankenkaruselle waren echt nervig!

Wie war das, Moral ist nur die Rebellion gegenüber den Hormonen? Ich fand meine Gedankenstränge selbst irgendwie absurd. Hatte ich Rain tatsächlich davon erzählt, nachdem ich den Wodka runtergekippt hatte? „Mensch, Teshi, wann lernst du endlich die Finger von Alkohol zu lassen?“, flüsterte ich mir selbst strafend zu. Half es, die Gedanken aus zu sprechen?

Kapitelabschluss: Konstrukt 01B III

Akio betrachtete den leeren Inkubationszylinder. Im hinteren Teil des Labors gab es zwar noch mehr, solcher Zylinder, die auch gefüllt waren. Allerdings enthielt davon keiner eine Kopie von Amanda. Er hatte dafür gesorgt, dass alle anderen Subjekte Fehlschläge werden würden. Nichts war mit Amanda vergleichbar gewesen. Alle anderen Schöpfungen waren irgendwie fehlerhaft gewesen. Immerhin waren Teshi und seine Freundinnen aus dem Komplex entkommen. So war es immerhin möglich den Fragen nachzugehen, die ihr Besuch hier aufgeworfen hatte. Wieso lebte Teshi noch? Weshalb wollten sie Amanda in die A.R.R.U. Stecken. Welche Geheimnisse verbarg dieses Mädchen? Wieso war er nicht gefragt worden? Er hätte sofort zugesagt, wenn man ihm diese Chance gegeben hätte.
Nun allerdings hatten sie sich für einen anderen Weg entschieden. Einen Weg, der sie nicht ans Ziel führen würde. Sie würden keine Fortschritte mehr durch ihn machen, dass hatte er bereits beschlossen. Seufzend wandte er sich ab und deaktivierte den Zylinder an der Steuerkonsole. Er rief die Daten auf, die der Zylinder gesammelt hatte und kopierte diese auf einen Flashspeicher.