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[Killian Moore] Notizen

Heute war ein seltsamer Tag, ich erwachte schon mit einem unwirklichen Traum im Geist… ein Badezuber voller Blut! Mit einem flauen Gefühl im Magen startete also der Morgen. Beim Essen gab es vielsagende Blicke von Andrea. Ihr gefielen meine letzten Zeilen offensichtlich, na immerhin etwas. Ein Besuch bei den Bauern mit meinem Vater. Wieder einer dieser Versuche mit weißmachen zu wollen, dass man als Stadtschreiber auch mit dem ‚minderen Volk‘ zusammenarbeiten müsse. Wir haben ein paar langweilige Daten aufgenommen, wieviele Schweine, Kühe, Hühner und Pferde besitzt der gute Olafson. Er hat uns zum Mittag eingeladen, ich war wohl etwas voreilig das Angebot anzunehmen. Erfolgreich Vaters Zeitplan durcheinander gebracht, das gaba uch wie zu erwarten war, später schelte. Viel schlimmer aber war der kurze Besuch in der Küche, als sie der Henne den Kopf abgehackt hatten und ich das ganze Hühnerblut im Gesicht hatte. Die Magd hat sich in Grund und Boden entschuldigt. Mir war so schlecht, ich musste mich übergeben. Der Tag war gelaufen, sehr peinlich das alles.

Zurück in der Schreibstube warteten auchschon einige Schriften der Herrin, die es zu übersetzen galt. Wenigstens dann hatte ich etwas Ruhe vor meinem aufgebrachten Vater. Wieder hat es sich bezaht gemacht, Zeit und Geld in das Studium anderer Sprachen zu investieren. Ich glaube die Herrin hat  niemanden sonst, der französisch auf Pergament bannen kann. Wieder ist die Rede von Blut oder habe ich mich nur verlesen? Dieser Tag ist wie verhext.

Abends führte mich mein Weg wieder zu Olafsons Hof. Einer der Knechte bat mich um Hilfe. Warum sollte ich ihm diese auch verwehren? Er kann ja nichts dafür, dass er weder lesen noch schreiben kann. Ein Gedicht soll es sein, auch wenn ich ihm nahegelegt habe, dass er die Edle, die er begehrt, ganz schnell wieder vergessen soll, drängt er darauf. Armer Narr, aber warum nicht. Immerhin gab es ordentlichen Fusel. Die Bauern schätzen weniger den Geschmack als die Wirkung, scheuslich, aber effektiv. Für einige Zeit kann ich den seltsamen Traum vergessen. Aber nur solange bis ich gemerkt habe, dass der Fusel einen seltsamen Nachgeschmack hat. Blut.

Aber die Nacht muss lustig gewesen sein, Heu in meinem Haar, ich habe keine Ahnung wo mein linker Schuh geblieben ist und die Aussicht war auch nicht zu verdenken. Die Mägde hier sind längst nicht so prüde, wie die Reichen und Adligen. Dabei müssen die sich nun wirklich nicht verstecken.

Ach verdammt, ich habe immernoch mit den Nebenwirkungen zu kämpfen. Der Fusel hatte es wirklich in sich.

Published inRollenspiel-Storys

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