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Schlagwort: Gruppe 3

nächtlicher Besuch

Sie klingelte noch einmal lange. Es war jetzt das fünfte Mal. Sie zählte innerlich bis zehn, dann wollte sie es nochmal mit Klopfen versuchen. Sie war bei acht als sich die Tür endlich einen Spalt öffnete. Es duftete nach Männershampoo und Wasser. Niklas schaute überrascht drein, ihr Blick wanderte kurz an ihm herab, er hatte nicht mehr als ein Handtuch um die Hüften gewickelt und war nur notdürftig abgetrocknet.

„Raziel, was willst du hier? Es ist mitten in der Nacht!“, sprach er mit gedämpfter Stimme, sich halb hinter der Tür versteckend.

Gedanken während der Fahrt zu Spider

Autooo faaaahren Auuuutoooo faaaahren, schöööön schnell Auuutooo fahreeeen. Hach, wie erfrischend, welche hervorragende Idee das Verdeck aufzumachen. Der Wind in meinen Haaren fühlt sich toll an, so erfrischend, beinahe erquicklich möchte ich doch sagen. Und mit welch vortrefflichen Leuten ich hier unterwegs bin, wenn ich nicht gerade am fahren wäre so würde ich doch glatt jeden von ihnen mal umarmen. Eeeeecht coole Typen, so jeder für sich halt. Sowas sollten wir öfter machen, einfach mal cruisen, vielleicht ein paar Frauen mitnehmen… aaaah, Frauen… tolle Geschöpfe… tolle Frau da bei Siemens, tolle Persönlichkeit, super Aussehen… wir sollten umdrehen und sie mitnehmen, sie sah aus als ob sie auch ein bisschen Spaß vertragen könnte… hmmm, oder ist das heute nur ne Kumpels Tour, ohne Frauen? Ich sollte die anderen fragen… wenn wir angehalten haben und ich jedem von ihnen nochmal gesagt hab was für dufte Typen sie doch sind… ja, guter Plan. Ich sollte ihnen Freikarten für ein Konzert schenken… wann treten wir nochmal das nächste mal auf? Ach, ich freu mich ja so dass es den anderen gut geht, das wärmt mein Herz geradezu… aber ich glaube Niklas übertreibt ein bisschen was Raziel angeht, sie ist doch eigentlich auch eine ganz Liebe, einfach nur ein bisschen verschlossen. Ich sollte mich mit den beiden mal an einen Tisch setzen und wir reden so darüber, hey, woher weiß er eigentlich dass ich sie kenne? Oh man, ich bin verwirrt…. hab ich grad ne Katze überfahren? Ich hoffe nicht, das würde mich so traurig machen so ein kleines liebes Wesen zu verletzen… ach, sicher nicht, hat ja nix geruckelt, puuuuh, da bin ich aber froh…. was für ein schönes Auto, wirklich, ganz formidabel dieser fahrbare Untersatz…. Auuuutoooo faaaaahn, Aaaaauuuutooo faaaahn

Zwischenspiel

Der Mond stand hoch am nachtschwarzen Himmel als Markus sich aufrichtete, nachdem er Michelle wieder zum schweigen gebracht hatte. Der See vor ihm lag friedlich da und spiegelte die weiße Scheibe wieder. Gedankenverloren ließ er sich ins Gras sinken, das langsam anfing Frost anzusetzen. Es war Oktober und er saß nachts ohne Tshirt auf einer Wiese, blutverschmiert, mit einem Loch im Hals. So hatte er sich seine Zukunft nicht vorgestellt, nicht im geringsten. Dass ihm nicht kalt war fiel ihm kaum auf.

Tagebuch Eintrag 1: Fuck with a knife!

Okay, CC sind weitestgehend fürn Arsch, aber es klingt doch ganz passend für das was heute Nacht alles passiert ist. Wir stehen auf, schauen uns ein nettes kleines Filmchen an wo Cyril von Neonazis vergewaltigt wird… Raziel ist weg, wir finden ihre Autoschlüssel im Aufzug, dafür sind meine Motorradschlüssel, inklusive Motorrad weg. Natürlich war es ein Trick und wir haben auch noch zu spät geschaltet, so eine verdammte Scheisse. Ich könnte mich immer noch im nach hinein selbst dafür pflocken, dass wir zu Cyril gefahren sind und nicht zu dem Haus im Video. FUCK!
Wenn wir nur ein bisschen früher da angekommen wären… oh man. Ich wünschte ich hätte diesen Kerl in die Finger gekriegt, ganz langsam und nacheinander hätte ich ihm alle seine Finger abgeschnitten, seine Augen ausgestochen und ihn ganz zuletzt in nette kleine Scheibchen geschnitten. Die ganze Euphorie die ich bei dem Niedermetzeln gefühlt hatte, alles war dumpf danach… vor allem als mir der Kleine erzählt hat was es damit auf sich hat. Dieses Tier in mir… ich verstehe es nicht, aber ich verstehe, dass ich es nicht die Überhand über mich gewinnen lassen darf…

Nachspiel zum Preludium – Enigma

„…sche Telekom AG, was kann ich für Sie tun?“
„Meine Internetverbindung ist kaputt.“
„Okay, sagen Sie mir doch erstmal Ihren Namen und die Adresse.“
„Marc Stanski, Emilienstraße 4“
„Hm… wo liegt denn das Problem?“
„Die Raten sind grottig, ich komme mir vor wie mit einem Steinzeitmodem.“
„Benutzen Sie einen Router?“
„Einen was?“
„Haben Sie mehrere Computer angeschlossen?“
„Äh..ja.“
„Gut, es kann sein das der Router die Verbindung drosselt. Versuchen sie es bitte mal ohne den Router und schließen den Computer direkt an.“
„Ja gut, einen Moment bitte…“
Während am anderen Ende nun Geraschel zu hören war, richtete Spice ihr Headset. Prüfend wanderte ihr Blick über die Programme, welche simultan auf dem Bildschirm des Laptops zu sehen waren.
„Also es ist immer noch nicht besser geworden.“, meldete sich der ‚Kunde‘ wieder.
„Dann schalten Sie bitte mal kurz die Firewall aus und versuchen es erneut.“
„Mhm, ja moment…ich muss die eben suchen….ah…okay erledigt.“
„Wenn sie die Downloadgeschwindigkeit testen wollen, schauen sie mal auf der Suse-Webseite und laden dort das Linux herunter…nur zum testen.“
Spices Finger huschten schnell über die Tastatur, während Marc Stanski nun eine Weile brauchte um die Instruktionen auszuführen. Eine Anzeige über das gesamte Netzwerk des Altbaus ploppte auf ihrem Bildschirm auf.
„Nein, es ist immernoch so langsam.“
„Gut, also liegt es nicht an ihnen….wir werden einen Techniker vorbeischicken der sich die Leitung im Haus anschaut.“
„Wie lange wird das Dauern?“
„Ein paar Stunden, es ist gerade jemand in der Nähe und sie haben ja einen Gemeinschaftsanschluß, also muss auch niemand direkt zu ihnen in die Wohnung.“
Weitere Befehle von Spice an ihren Laptop, Ziel erreicht.
„Vielen Dank!“
„Auf wiederhören.“
„Tschüss!“
Eine kurze Nachricht wurde in den Instant-Messenger geschrieben:
Du kannst jetzt aufhören die Leitung zu besetzen