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Schlagwort: Millennium

Fata Morgana?

Ich blickte über das Meer aus Sand, wie die erhitzte Luft darüber flimmerte. In der Motorradkluft war es eigentlich zu warm, aber ich hatte auch wenig Motivation, mich zu bewegen. Meine Gedankenwelt beanspruchte mich gerade mehr, als mein Körper. Gedankenkaruselle waren echt nervig!

Wie war das, Moral ist nur die Rebellion gegenüber den Hormonen? Ich fand meine Gedankenstränge selbst irgendwie absurd. Hatte ich Rain tatsächlich davon erzählt, nachdem ich den Wodka runtergekippt hatte? „Mensch, Teshi, wann lernst du endlich die Finger von Alkohol zu lassen?“, flüsterte ich mir selbst strafend zu. Half es, die Gedanken aus zu sprechen?

Kapitelabschluss: Konstrukt 01B III

Akio betrachtete den leeren Inkubationszylinder. Im hinteren Teil des Labors gab es zwar noch mehr, solcher Zylinder, die auch gefüllt waren. Allerdings enthielt davon keiner eine Kopie von Amanda. Er hatte dafür gesorgt, dass alle anderen Subjekte Fehlschläge werden würden. Nichts war mit Amanda vergleichbar gewesen. Alle anderen Schöpfungen waren irgendwie fehlerhaft gewesen. Immerhin waren Teshi und seine Freundinnen aus dem Komplex entkommen. So war es immerhin möglich den Fragen nachzugehen, die ihr Besuch hier aufgeworfen hatte. Wieso lebte Teshi noch? Weshalb wollten sie Amanda in die A.R.R.U. Stecken. Welche Geheimnisse verbarg dieses Mädchen? Wieso war er nicht gefragt worden? Er hätte sofort zugesagt, wenn man ihm diese Chance gegeben hätte.
Nun allerdings hatten sie sich für einen anderen Weg entschieden. Einen Weg, der sie nicht ans Ziel führen würde. Sie würden keine Fortschritte mehr durch ihn machen, dass hatte er bereits beschlossen. Seufzend wandte er sich ab und deaktivierte den Zylinder an der Steuerkonsole. Er rief die Daten auf, die der Zylinder gesammelt hatte und kopierte diese auf einen Flashspeicher.

Kapitelabschluss: Konstrukt 01B II

Michael spielte mit dem Handy in seiner Hand. Er lies es rotieren, warf es hoch und fing es wieder auf. Eigentlich musste er diesen Anruf unbedingt tätigen, aber er hatte noch keine Nachricht aus dem Konstrukt, ob Teshi und die Frauen erfolgreich gewesen waren. Zum Glück war es egal, ob sie es geschafft hatten oder nicht. Sollten sie Teshis Bruder und Projekt AMANDA befreit haben, so könnte er das Konstrukt schließen und die Informationen einsammeln. Sollten sie gescheitert sein, so hätte er drei Traditionsmagi in der Hand und somit ein Druckmittel auf Gambit und natürlich auf Gabriel.

 

Ich weiß, wie du denkst.

Ich betrachtete die Skizze nochmal, ehe ich sie an dem Korkbrett mit vier Pinn-Nadeln befestigte. Der Schreibtisch war damit frei für ein neues, leeres Blatt Papier, welches ich auch sogleich hinlegte. Aber mehr als Bleistift und Lineal dazu zu legen konnte ich nicht, ehe ich wieder auf die drei Papiere am Korkbrett schaute. Prinzipiell war es jedes Mal die gleiche Anlage, aber immer mit anderen Überlegungen zu den Stellen, die wir nicht kannten – und das waren eine Menge. Ich würde tausende Skizzen anfertigen können und trotzdem keine dabei haben, die stimmte. Wir würden beinahe blind hineingehen müssen.

Klares Denken

Mein Blick ging wieder zum Telefon, welches neben mir auf dem Bett lag. Ich konnte Rin nie wieder unter die Augen treten. Niemals! Das zog mich viel mehr runter als die Angst vor Gambit – die belebte mich eher noch. All diese Gefahren hielten mich am Leben, ob ich sie nun selbst verursacht hatte oder sie Teil meines Pfades waren. Gefahr bewegte mich, nicht so wie in Okinawa, wo ich vor mich hindümpelte. Nein, ich brauchte diese Action irgendwie.